BLKÖ:Seulen, Lucas (Sohn)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 34 (1877), ab Seite: 165. (Quelle)
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Sein Sohn Lucas bezog im Jahre 1712, damals 20 Jahre alt, die Hochschule in Jena, an welcher er bis 1715 den Studien oblag, worauf er eine Reise durch Holland, Frankreich und England unternahm, und alsdann in seine Heimat zurückkehrte. Dort trat er zunächst als Secretär beim Magistrat in die Dienste seiner Vaterstadt, wurde am 8. Mai 1729 Vorsteher oder Orator der städtischen Hundertmannschaft, in welcher Stelle ihn nach nur fünfthalbjähriger Thätigkeit im Alter von erst 40 Jahren, zwei Jahre vor seinem eigenen Vater, der Tod dahinraffte. Lucas hat sich in seinen Mußestunden viel mit der Geschichte seines Vaterlandes beschäftigt, wie dieß die in der Kronstädter Gymnasialbibliothek hinterlassene Handschriften bezeugen. Diese sind: „Historia Transsylvaniae ab anno mundi 1657 ad annum 1726 usque manuscriptum“, 754 Folioseiten, mit einer mit der Feder gezeichneten Karte des alten Dacien; es sind Auszüge aus Bonfinius, Istvánfy, Fuchs’ Chronikon, Wolfgang Bethlen, Ortelius, Miles und David Hermann; Seuler’s eigene Aufzeichnungen beginnen mit dem Jahre 1714 und reichen bis 1726; – „Die Fürsten von Siebenbürgen“, 122 Folioseiten in lateinischer Sprache, die Biographien der Siebenbürger Fürsten, von Johann Zápolya’s Geburt bis zu Michael Apaffy’s I. Tode umfassend; – „Descriptio Transsylvaniae“ 1712, in deutscher Sprache; – „Specimen fidelitatis Brassovicensium“; – „Affectus regius erga Coronenses“, dieses und das Vorige in Citaten, aus Urkunden genommen; – „Chronica Transsylvaniae emmendata Calendario Coron. addita“ Von Lucas Seulen’s Sohne, Joseph Gottlieb, berichtet Trausch im in den Quellen bezeichneten Werke Bd. III, S. 299, in der zweiten Anmerkung. Bemerkenswerth ist noch, daß, obwohl Lucas S. von 1712–1715 in Jena studirte, er doch in A. Lud. Haan’s: „Jena Hungarica“ (Gyula, 1858) nicht aufgeführt erscheint.

Trausch (Joseph), Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literarische Denkblätter der Siebenbürger Deutschen (Kronstadt 1871, Joh. Gött, gr. 8°.) Bd. III, S. 298.