Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Seitz, Alexander
Band: 34 (1877), ab Seite: 32. (Quelle)
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Seitz, Johann (Maler und Ciseleur, geb. in Prag, Geburts- und Sterbejahr unbekannt). Er arbeitete in der zweiten Hälfte des achtzehnten und zu Anbeginn des laufenden Jahrhunderts in Prag als geschickter Goldarbeiter und Maler. Dlabacz nennt ihn einen „berühmten Goldarbeiter“, Nagler einen „ausgezeichneten Goldschmied“. Als Maler führte er Thiere, Blumen und Früchtstücke nach der Natur und mit solcher Kunstfertigkeit aus, daß er Bestellungen aus Wien, Dresden, Leipzig, Regensburg, Augsburg und anderen Städten erhielt. Mehrere Jahre hindurch machte er weite Reisen nach Deutschland, Frankreich und in andere Länder; nach seiner Rückkehr ließ er sich bleibend in Prag nieder, verfertigte im Anbeginne die niedlichsten [33] Silberarbeiten, die sehr gesucht und beliebt waren, später aber verlegte er sich ausschließlich auf die Malerei, in der er auch Treffliches leistete, wovon jedoch nichts in die Oeffentlichkeit gelangte, da es sofort in Privatbesitz überging. In der Bibliothek des Stiftes Strahow in Prag befindet sich von seiner Hand ein „Ecce homo“. Dlabacz in seinem Künstler-Lexikon berichtet noch, daß Jaroslaw Schaller in seiner „Beschreibung der kön. Haupt- und Residenzstadt Prag“ (Prag 1796, gr. 8°.), Bd. III, S. 541, auch einer Bildersammlung, welche Seitz besaß, gedenke. Das ist unrichtig. Schaller schreibt an der bezeichneten Stelle über Seitz wörtlich: „man trifft hier (nämlich in der Altstadt, Zeltnergasse Nr. 59, beim goldenen Wenzel) den berühmten Johann Seitz, der ohngeachtet seiner Profession nach ein Goldarbeiter ist, sehr niedlich malet“. Von einer Bildersammlung, welche Seitz besessen, ist bei Schaller weder in diesem, noch in den drei anderen Bänden die Rede. Nach Nagler lebte er noch 1809 als Mobilienschätzmeister der kön. Landtafel in Prag.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVI, S. 223. – Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 108 und 109. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abtheilg. Bd. VII, S. 833, Nr. 2.