BLKÖ:Schwarz, Heinrich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 32 (1876), ab Seite: 318. (Quelle)
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9. Heinrich Schwarz, ein Soldaten-Poet der Gegenwart ganz ungewöhnlicher Art, der seine Lieder – bisher nur Soldatenlieder – frisch und keck in die Welt hinaussingt, mit einem Schick und einer Gemüthlichkeit, welche geradezu packend wirken. Der Sänger ist oder war doch Huszaren-Officier, er verbirgt sich als Poet unter dem Pseudonym Henricus Niger und hat als solcher ein Bändchen „Huszaren-Bilder“ erscheinen lassen, unter denen die Gedichte: „Huszaren-Katechismus“, [319] dann „Parade- und Schreckenstitel des Huszaren“, wahre Perlen soldatisch-poetischen Humors sind. In letzterem heißt es von dem Huszaren: Teufelreiter, Schreckverbreiter | Niedersauser, fester Zauser | Mordfurchtbarer, Dareinfahrer | Markdurchweicher, Stirnenbleicher | Ohrenfasser, Aderlasser | Schlachtvortänzer, Blutkredenzer | Kampferboster, Herzsaftkoster | Niederwett’rer, Hirnzerschmett’rer | Schopfepacker, Kopfabhacker | Schwerteinrenner, Leibauftrenner | Hiebeleister, Tranchirmeister | Kraftentfalter, Schädelspalter | Todverspotter, Feindausrotter | Blitzgeschwinder Seelentbinder | Sich’rer Tödter, Schlachtfeldröther | u. s. w. Saphir hat in Henricus Niger seinen Mann gefunden, nur ist hier das Thema angemessen, während die süßlichen Phrasen des einstigen Wiener Kritikerpascha anwidern. Es soll nicht damit gesagt sein, daß im Obigen Poesie stecke; doch, es ist Huszaren-Poesie, das ist eine eigene, aber nichts weniger denn verwerfliche Art, wovon Henricus Niger in seinen „Huszaren-Bildern“ ganz originelle und köstliche Proben gibt. –