Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 31 (1876), ab Seite: 279. (Quelle)
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5. Flora Schreiber (Sängerin, geb. zu Teschen 2. April 1825). Eine geborne Kirchberger, zeigte sie frühzeitig ein entschiedenes Gesangstalent, welches ihr Vater, ohne jedoch ihr Auftreten auf der Bühne zu beabsichtigen, förderte. Erst als im Jahre 1841 ein Musikkenner das schöne Talent des Mädchens kennen gelernt und als dessen Bestimmung die Bühne entschieden bezeichnete, erst jetzt wurde der erste Versuch unternommen und Flora trat auf einer kleinen Provinzbühne als Norma mit großem Beifalle auf. Immerhin aber fühlte sie selbst das Bedürfniß nach höherer Ausbildung in ihrer Kunst, und ging nach Wien, studirte dort durch drei Jahre, während sie die Wintersaison zu Gastspielen an österreichischen und ungarischen Bühnen benützte, so daß stets Theorie und Praxis Hand in Hand gingen. Nachdem sie im Wiener Josephstädter Theater mit Beifall gesungen, folgte sie 1845 einer Einladung der Prager Theaterdirection zu einem Gastspiele, welches ein dauerndes Engagement zur Folge hatte. In den Ferien trat sie in Gastspielen in Berlin, Hamburg, Schwerin, Weimar, im Jahre 1848 in Breslau, Braunschweig, Cassel auf, dann vertauschte sie ihre Stellung in Prag mit der gleichen[WS 1] in Stuttgart, wo sie zwei Jahre sang. Besonders glanzvoll gestaltete sich darauf ein Gastspiel in Leipzig, wo sie zuerst 18, dann aber 56 Gastvorstellungen gab. Während ihres Gastspiels in Schwerin lernte sie ihren künftigen Gatten, K. Schreiber, ersten Tenor der dortigen Bühne, kennen. Mit einer lieblichen, umfangreichen Stimme, eminenter, glockenreiner Coloratur verband sie einen geschmackvollen Vortrag und eine gut geschulte Darstellungsgabe. Seit ihrer Verheirathung verband sie ihren Familiennamen mit jenem ihres Gatten und schrieb sich Flora Schreiber-Kirchberger. [Porträt. Unterschrift: Flora Schreiber-Kirchberger . E. Ratti des, Auguste Hüssener sc. (Leipzig, 4°.), auch als Beilage der Baumgärtner’schen, von Diezmann redigirten Leipziger Modezeitung, welche auch ihre Biographie enthält.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: dergleichen