BLKÖ:Schneeweiß, Karl

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Schneeg
Band: 31 (1876), ab Seite: 8. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Karl Schneeweis in Wikidata
GND-Eintrag: 1031443126, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schneeweiß, Karl|31|8|}}

Schneeweiß, Karl (Kupferstecher und Zeichner, geb. zu Salzburg, 15. April 1745, Todesjahr unbekannt). An den damaligen Salzburger Erzbischof Sigmund von Schrattenbach empfohlen, wurde er in die in Salzburg befindliche Hofzeichnungsschule aufgenommen, in welcher er die Elemente der Zeichnungskunst erlernte. Als er neunzehn Jahre alt war, begab er sich 1769 zur weiteren Ausbildung nach Wien, besuchte die damals unter Director Jacob Schmutzer [Bd. XXX, S. 344] stehende Akademie der Kupferstechkunst, wo er seine Studien im Figuren- und Architecturzeichnen fortsetzte, aber auch Unterricht im Kupferstechen erhielt. Nach dritthalbjährigem Unterrichte kehrte er in seine Vaterstadt Salzburg zurück und gab in der Pagerie und in mehreren adeligen Familien Unterricht im Zeichnen. Im Jahre 1776 kam er über Empfehlung des erzbischöflichen Obersthofmeisters Lactanz Grafen Firmian [9] [Bd. IV, S. 234], der selbst Kunstfreund und ausübender Künstler war, zu dem damaligen General-Gouverneur der Lombardie, Karl Joseph Grafen Firmian nach Mailand, wo er drei Jahre verweilte, worauf er wieder zu seiner vorigen Beschäftigung nach Salzburg zurückkehrte. Von seinen zahlreichen Arbeiten, theils Zeichnungen, theils Kupferstiche, deren beste nach Pillwein in Wien und Mailand anzutreffen sein dürften, sind verhältnißmäßig wenige bekannt, und zwar vor allen ein Theophrastus Paracelsus, der wohl sehr selten vorkommen mag, da er in den verschiedenen Porträt-Katalogen unter den ziemlich zahlreichen Bildnissen des berühmten Alchymisten und Arztes nie angeführt erscheint, und dann eine Folge von 24 in Kupfer gestochenen und illuminirten kleinen Prospecten von Salzburg und der Umgegend, nämlich: der Hofplatz, der Capitelplatz, die Domkirche, die Universitätskirche, der Marktplatz, der Mirabellplatz, die Sommerreitschule, der Hofstall mit dem neuen Thore, das neue Thor außer der Stadt, das Klausenthor, die Augustinerkirche, das St. Johannesspital, Schloß Kleßheim, Schloß Leopoldskron, der Frohburgerhof, zwei Ansichten, eine von der Ost-, die andere von der Westseite, der Ritterhof, der Kreuzhof, Hellbrunn, Ansicht gegen den steinernen Tisch daselbst, Schloß Hohenems, das Belvedere, Schloß Emslieb, Aigen und Maria-Plain. Von anderen Arbeiten seines Grabstichels sind bekannt: ein Greis und ein Orientale, nach zwei Büstenzeichnungen von Annibal Carracci, dann mehrere Blätter nach Zeichnungen und Gemälden seines Gönners, des Grafen Firmian.

Pillwein (Benedict), Biographische Schilderungen oder Lexikon Salzburgischer, theils verstorbener, theils lebender Künstler u. s. w. (Salzburg 1821, Mayr, kl. 8°.) S. 210. –