BLKÖ:Schmidt, August Ritter von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schmidt, August
Band: 30 (1875), ab Seite: 218. (Quelle)
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10. Schmidt, August Ritter von (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Darmstadt im Großherzogthume Hessen im Jahre 1801, gest. im Jahre 1868). Trat als Expropriis-Unterkanonier am 19. October 1816 in das k. k. 2. Feldartillerie-Regiment, kam aus diesem im Mai 1817 in das Bombardiercorps, aus welchem er am 1. October 1821 zum Lieutenant im 2. Feldartillerie-Regimente befördert wurde. Im October 1823 zum Bombardiercorps übersetzt, kam er aus diesem am 1. Juli 1831 als Oberlieutenant in das 2. und am 16. Juli 1841 als Capitän-Lieutenant in das 1. Feldartillerie-Regiment. Am 11. März 1842 in gleicher Charge zum Feuerwerkscorps transferirt, rückte er aus diesem am 1. Juli 1844 zum Hauptmann im 4. Feldartillerie-Regimente vor, kam am 1. November d. J. in gleicher Eigenschaft zum Bombardiercorps und avancirte aus diesem am 15. August 1849 zum Major im 4. Feldartillerie-Regimente. In stufenweiser Vorrückung wurde er am 24. April 1859 General-Major und trat als Feldmarschall-Lieutenant in den Ruhestand über, in welchem ihn im Alter von 67 Jahren der Tod dahinraffte. Die Kriegsjahre 1848 und 1849 gaben dem Officier, der in einer Dienstzeit von 28 Jahren erst zum Hauptmann vorrücken konnte, Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Schon im Jahre 1848 that er sich bei der Cernirung [219] Wiens hervor, noch mehr im ungarischen Feldzuge, in welchem er anfänglich als Artilleriecommandant der Reserve, dann des zweiten Armeecorps und zuletzt als Commandant der Geschütz-Hauptreserve, namentlich in den Schlachten bei Szöreg und Temesvár am 5. und 9. August 1349, eine Bravour und Umsicht ohne Gleichen an den Tag legte. Am Tage bei Szöreg gab der Feldherr bei der Revue der Truppen nach der Schlacht dem Major Schmidt die Hand mit den Worten: „Ihnen, Herr Major, danke ich den Sieg“. Bei Temesvár stand die Schlacht, schon um 8 Uhr Morgens begonnen, um 4 Uhr Nachmittags sehr schlimm für die kaiserlichen Truppen. Da erschienen, von Schmidt persönlich commandirt, sechs Batterien der Geschütz-Hauptreserve, nachdem Schmidt einen kühnen Flankenmarsch zu Gunsten des hartbedrängten linken Flügels gemacht, auf dem Schlachtfelde und entschied den Kampf; das Feuer dieser Geschütze brachte den Feind zum Weichen und endlich zur regellosen Flucht. Schmidt wurde für diese Waffenthaten mit ah. Entschließung vom 24. August 1849 mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet und den Statuten desselben gemäß im folgenden Jahre in den erbländischen Ritterstand erhoben. Feldmarschall-Lieutenant Schmidt hatte sich noch als Oberlieutenant, bereits im Jahre 1839, mit der Oberstlieutenants-Witwe Anna Freiin von Steffaneo vermält.

Ritterstands-Diplom ddo. 9. September 1850. – Oesterreichische militärische Zeitschrift. Herausg. von Val. Streffleur[WS 1] (Wien, gr. 8°.) IX. Jahrgang (1868), Bd. 2, S. 191 u. f. – Allgemeine Militär-Zeitung 1868, Nr. 49–52: „Zur Erinnerung an den k. k. Feldmarschall-Lieutenant Aug. F. Ritt. v. Schmidt“. – Wappen. Von blauer und rother Farbe mit einem schmalen goldenen rechten Schrägebalken getheilter Schild. Der Schrägebalken ist mit drei schrägrechts über einander gestellten Kugeln belegt. Das obere blaue Feld durchziehen zwei silberne, pfahlweise über einander gesetzte Sparren, deren oberer an den Hauptrand des Feldes stößt. Im unteren rothen Felde ist auf einem längs dem Fußrande desselben sich verbreitenden Rasengrunde ein aufrecht stehender und einwärts gekehrter silberner Löwe mit ausgeschlagener rother Zunge zu sehen, welcher in der rechten Vorderpranke ein blankes Schwert an goldenem Gefäße zum Streiche schwingt und mit der linken einen befruchteten Eichenzweig vor sich hält. Auf dem Schilde ruhen zwei zu einander gekehrte goldgekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des rechten Helms ragt ein blauer, mit den Sachsen einwärts gekehrter, von einem goldenen, mit drei schwarzen Kugeln belegten linken Schrägebalken durchzogener Adlerflügel empor. Aus der Krone des linken Helms wächst ein dem im Schilde bezeichneten ähnlicher rechtsgekehrter Löwe mit Schwert und Eichenzweig hervor. Die Helmdecken des rechten Helms sind rechts schwarz mit Gold, links blau mit Silber, jene des linken Helms zu beiden Seiten roth mit Silber unterlegt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Vinc. Streffleur