Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Schaller, Georg
Nächster>>>
Schaller, Karl
Band: 29 (1875), ab Seite: 107. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
G. Schaller in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schaller, G.|29|107|}}

3. G. Schaller (Maler in Prag, Zeitgenoß). Ein Künstler, der seit Jahren in Prag lebt und daselbst malt, ohne jedoch viel die Ausstellungen zu beschicken. Im Jahre 1854 waren auf der Mainzer Kunstausstellung zwei Bilder von ihm: „Der Thürmer“ und „Mutter mit ihrem schlafenden Kinde“ zu sehen. Ersteres fand wenig Beifall, wurde aber später von G. Strunz in Stahl gestochen. Sonst ist er noch durch einige in Stahl gestochene Blätter, welche im Familienbuche des österreichischen Lloyd sich befanden, bekannt geworden, und zwar: „Die Vesper“, ein Ritter steht mit seiner auf ihn gelehnten Frau auf dem Söller seines Schlosses. Vor dem Paare ein älterer Ritter (wohl der Vater) sitzend und vor ihm der betende Knabe. Rückwärts vom Paare der knieende Mönch. Die Schloßglocke ist zum Abendgebet in Bewegung. Es ist von Lechleitner in Stahl gestochen. Das Gegenstück: „Die Botschaft aus Palästina“, in der Halle sitzt der Vater, vor ihm, an seine Brust gelehnt, die verwitwete Tochter, vor Beiden zu des Großvaters Füßen der Knabe; hinter dem Armstuhle des Alten ein anderer Ritter oder höherer Diener. Im Vordergrunde auf der Seite der Pilger, der die Todesnachricht aus Palästina mitgebracht hat; das Bild ist von Appold gestochen; dieß und das vorige zwei ungemein stimmungsvolle Bilder; – „Rubens und seine Söhne“, Rubens im Lehnstuhl, hinter demselben auf die obere Stuhlkante gelehnt, Rubens’ Gattin, zu beiden Seiten des Künstlers die Kinder, Alle in der Prüfung eines Bildes begriffen, zu den Füßen des einen Knaben ein schönes Windspiel; das Bild hat H. Walther gestochen. Weder Nagler noch Müller-Klunzinger gedenken des Künstlers, der nach den angeführten Proben das historische Genre mit Meisterschaft repräsentirt. Auch in den zahlreichen, von mir gesammelten Ausstellungs-Katalogen findet sich sein Name nicht vor. [Rheinische Blätter. Beiblatt zum Mainzer Journal (Mainz, 4°.) 1854, Nr. 247, S. 981, im Aufsatze: „Die Kunstausstellung in Mainz. III.“] –