BLKÖ:Schütz, Friedrich Wilhelm (Schauspieler)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Schütz, Joseph
Band: 32 (1876), ab Seite: 134. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Friedrich Wilhelm Schütz in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schütz, Friedrich Wilhelm (Schauspieler)|32|134|}}

2. Friedrich Wilhelm Schütz (geb. zu Straßburg 20. März 1750, gest. zu Wien 27. Juli 1800). Sein Vater Johann Friedrich Sch. war Vorleser bei dem Könige Stanislaus von Polen, seine Mutter Beate, geborne Reitzenstein, war eine berühmte Schauspielerin damaliger Zeit. Den Sohn nahm sie auf ihren Reisen mit, sie sorgte für seine Ausbildung, hielt ihm die besten Lehrer und unterließ nichts, ihm eine gute Erziehung zu geben. Er sollte sich ganz den Studien widmen. Da starb der Vater, bald darauf die Mutter, und der verwaiste Jüngling, dem die Mittel fehlten, die Studien fortzusetzen, wurde Schauspieler, was seine Mutter gewesen war. Schon mit 16 Jahren kam er an das mecklenburgische Hoftheater, später spielte er in der Döbbelin’schen Gesellschaft an den Bühnen in Braunschweig, Dresden, Berlin und Hamburg und bewährte sich bald als tüchtiger Künstler in seinem Fache. In Hamburg traf er, 1768, mit Lessing zusammen, dessen Umgang und freundschaftliche Kritik nicht ohne Einfluß auf seine künstlerische Entwickelung blieben. Zehn Jahre spielte er an Brockmann’s und Schröder’s Seite auf der Hamburger Bühne und zählte mit den Vorgenannten zu den Lieblingen des Publicums. Im Jahre 1780 folgte er einem Rufe nach Wien, wo er am 29. März als Karl Oakly in „Die eifersüchtige Ehefrau“ zum ersten Male die Hofbühne betrat, an welcher er durch zwei Decennien thätig gewesen. In Rollen, welche das Auftragen starker Farbe vertrugen, war er ausgezeichnet. Bösewichter, Intriguants, Windbeutel, schlaue Höflinge gelangen ihm über alle Maßen gut. Nur vergaß er sich manchmal und übertrieb. –