BLKÖ:Schütz, Friedrich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schütz, Karl
Band: 32 (1876), ab Seite: 130. (Quelle)
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Schütz, Friedrich (Schriftsteller, geb. zu Prag im Jahre 1845). Seine Ausbildung erhielt S. in Piaristenschulen. Seit 1869 trat er mit dramatischen Arbeiten in die Oeffentlichkeit; seit 1873 ist er in Wien bei der „Neuen Presse“ angestellt. Mit Bertha von Dellner, Sängerin an der Wiener Hofoper, hat sich S. im Jahre 1875 verlobt, darauf beschränkt sich alle Kenntniß über S.’s äußeres Leben. Wie bemerkt, trat er 1869 zum ersten Male mit einem kleinen Lustspiele: „Gegenseitig“, welches später in Wien als Manuscript gedruckt erschien, vor das Publicum. Der Erfolg war ermuthigend, insbesondere, nachdem Ascher im Carl-Theater in Wien durch die treffliche Darstellung der Hauptrolle dem Stücke große Wirksamkeit verlieh. Die kleinen Lustspiele: „Systematisch“. – „Von der Redoute“ waren die nächsten Früchte des geweckten und ermunterten Schaffenstriebes. Nun versuchte sich S. im großen historischen Schauspiele; er schrieb das Stück: „Täuschung auf Täuschung“, welches, gegen die Jesuiten gerichtet, wohl dieser Tendenz zumeist den überaus günstigen Erfolg, den es erlebte, zu danken hatte. Denn es hatte nicht nur in Prag, wo es anonym zuerst gegeben wurde, sehr gefallen, sondern es machte rasch die Runde auf allen besseren Bühnen Deutschlands. Die Maßregelungen des Ministeriums Hohenwart, welche, wie es allen Anschein hatte, auf einen Staatsstreich, der es zunächst auf den Sturz der Verfassung absah, gerichtet waren, gaben S. Anlaß zu einem neuen historischen Stücke, das seinen Namen nach dem berüchtigten historischen Worte „Cabale“ erhielt. Es ist bekannt, daß das Wort Cabale aus den Anfangsbuchstaben jenes geheimen Rathes, den König Karl II. von England zur Förderung seiner politischen Zwecke aus den Männern: Clifford, Aßley, Bukingham, Arlington, Lauderdale gebildet hatte, entstanden ist. Als das Stück in Prag zuerst gegeben werden sollte, hatte es die Censur verboten, mit dem Sturze Hohenwart’s wurde auch das Stück freigegeben und ging unter demonstrativem Jubel in Scene. Der Beifall beschränkte sich doch vornehmlich auf österreichische Bühnen, in Deutschland, wo die Motive, welche es in’s Leben gerufen, wegfielen, erweckte es nur geringes Interesse. Von Schütz’s [131] dramatischen Arbeiten sind bisher ein paar in der von Phil. Reclam jun. herausgegebenen „Universal-Bibliothek“ im Drucke erschienen, und zwar das schon erwähnte: „Systematisch. Lustspiel in zwei Aufzügen“ (unter Nr. 313) und „Wilhelm der Eroberer. Lustspiel in zwei Aufzügen“ (unter Nr. 336).

Brümmer (Franz), Deutsches Dichter-Lexikon. Biographische und bibliographische Mittheilungen über deutsche Dichter aller Zeiten (Eichstädt u. Stuttgart 1875, Krüll, schm. 4°.), im 2. Bande.