Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 28 (1874), ab Seite: 316. (Quelle)
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Sawczyński, Sigmund (gelehrter Pole, geb. zu Oleksince im Czartkower Kreise Galiziens 30. April 1826). Die unteren Schulen besuchte S. von 1834 bis 1844 in Buczacz, im Jahre 1847 bezog er die Hochschule in Lemberg, und dem Lehramte sich zuwendend, wurde er vorerst supplirender Professor der Weltgeschichte und classischen Philologie an der ehemals bestandenen philosophischen Lehranstalt zu Tarnow und kam im Jahre 1850 an das Lyceum bei St. Anna in Krakau, von wo er im Jahre 1855 sich nach Wien begab und dort die Vorbereitungsstudien zur Lehramtsprüfung an der Wiener Hochschule machte, worauf er auf seinen Posten nach Krakau zurückkehrte und an demselben bis zum Ende 1861 thätig blieb. Für das Schuljahr 1862 wurde er an das Gymnasium nach Sambor versetzt. Im Jahre 1862 gab er seine Stelle auf, kehrte nach Krakau zurück und widmete sich ausschließlich der Literatur, indem er zunächst politische und pädagogische Artikel für den „Czas“ und andere verschiedene Zeitschriften schrieb. Als er im Jahre 1866, in den galizischen Landtag gewählt, nach Lemberg ging, hielt er dort öffentliche Vorlesungen, in welchen er das polnische Familienleben in der Zeit der Sigmunde und das erzählende Gedicht Conrad Wallenrod von Mickiewicz behandelte. Durch den Druck hat S. bisher veröffentlicht: „Die neuen burgundischen Reiche von ihrer Entstehung bis zur Vereinigung unter Rudolph II.“ (Krakau 1857, 4°.), – „Języki wschodniej części kraju naszego w stosunku do szkól i do siebie uważane“, [317] d. i. Die Sprachen des östlichen Theiles von Galizien mit Rücksicht auf die Schulen und an und für sich betrachtet (ebd. 1861, 8°.). Diese letztere Schrift war anfänglich im Feuilleton der Zeitschrift „Czas“ abgedruckt. Seit Juni 1866 arbeitet S. als Beamter bei dem galizischen Landesausschusse, wurde im nämlichen Jahre von dem Großgrundbesitze des Stryjer Kreises, am 4. Februar 1867 aber von der Stadt Tarnopol in den galizischen Landtag und von diesem am 2. März 1867 in das Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrathes gewählt. S. ist Mitglied der gelehrten Gesellschaft in Krakau und Ausschußmitglied des galizischen Turnvereins „Sokol“.

Encyklopedyja powszechna, d. i. Allgemeine Encyklopädie (Warschau 1865, S. Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XXIII, S. 24.