Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Salzmann, Joseph
Band: 28 (1874), ab Seite: 169. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Salzmann in Wikidata
GND-Eintrag: 1029108110, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Salzmann, J. B.|28|169|}}

Noch sind erwähnenswerth:

1. Der am 8. December 1869 in Wien im Ruhestande verstorbene Oberinspector der Südbahn, J. B. Salzmann, der in den Vierziger-Jahren in Lemberg lebte, wo unter seiner Leitung das durch seinen Umfang und die Raumvertheilung merkwürdige gräflich Skarbek’sche Theater erbaut wurde. Später übersiedelte er nach Wien, wo er als Oberingenieur beim Baue der Semmeringbahn thätig war. S. ist unter Anderem auch der Erbauer der unter Oesterreichs industriellen Etablissements berühmten Schlöglmühler Papierfabrik. Ein großes Verdienst aber erwarb sich S. um die Vervollkommnung der Cementfabricate in Oesterreich. Es hatte der niederösterr. Gewerbeverein seine große goldene Medaille als Preis dafür ausgesetzt, daß die österreichischen Cementfabricate dem besten englischen Portland-Cement ebenbürtig hergestellt würden. Fast 20 Jahre lang waren nur wenige Bewerber aufgetreten, von denen Keinem die Auszeichnung zuerkannt werden konnte, bis der Architekt J. B. Salzmann, damals Bauinspector der südlichen Staatsbahn, als Verwaltungsrath des n. ö. Gewerbevereins und als Obmann der Bausection dieses Vereins, diesem Gegenstande seine Aufmerksamkeit zuwendete. Mit der Natur der Cemente ganz vertraut, gelang es seinen unermüdlichen Bestrebungen und Untersuchungen, ein Product zu Tage zu fördern, welches dem besten englischen Portland-Cement gleichkommt und dadurch die großen Summen baaren Silbergeldes, welche bis dahin für Portland-Cement nach England wanderten, dem Inlande zu erhalten, sowie durch diesen an Ausdehnung immermehr gewinnenden Industriezweig einer großen Anzahl Arbeiter und Hilfsetablissements Beschäftigung zu verschaffen. Mehrere Besitzer von Cementwerken, welche eben, durch Salzmann’s Bestrebungen angeregt, solche Erfolge erzielten, daß ihnen vom n. ö. Gewerbeverein und von Sr. Majestät ausgezeichnete Beweise der Anerkennung zu Theil wurde – so z. B. erhielten Escher und Saulich das goldene Verdienstkreuz mit der Krone und vom n. ö. Gewerbeverein die große goldene Vereinsmedaille, Dr. Alex. Curti und Praschnigger vom n. ö. Gewerbeverein die große goldene Medaille – vereinigten sich, um Salzmann ein Zeichen ihres Dankes für seine von solchem Erfolge gekrönten Bemühungen darzubringen und überreichten ihm im n. ö. Gewerbevereine einen silbernen Ehrenpokal, der die einfache, aber inhaltreiche Inschrift trägt: „Herrn Bauinspector J. B. Salzmann, dem eifrigsten Förderer der Kalk-Cement-Fabrication in Oesterreich, von den dankbaren Fabrikanten Escher, Saulich und Praschnigger am 16. Mai 1863“. Der aus Silber gearbeitete vergoldete Ehrenpokal ist 21 Zoll hoch, zeigt am Piedestal die Embleme der Baukunst und auf dem Deckel in einer Gruppe das Symbol des n. ö. Gewerbevereins. Er ist aus dem Atelier des Modelleurs und Ciseleurs Stahl in Wien hervorgegangen, und Waldheim’s „Illustrirte Zeitung“ 1863, Nr. 102, bringt auf S. 1224 im Holzschnitt die Abbildung dieses Ehrenpokals. –