BLKÖ:Sallieth, Mathias de

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 28 (1874), ab Seite: 117. (Quelle)
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Sallieth, Mathias de (Kupferstecher, geb. zu Prag im Jahre 1749, gest. zu Rotterdam im Jahre 1791). Wer die Eltern des Künstlers gewesen, die allem Anscheine nach Belgier oder Franzosen waren und wie sie nach Prag gekommen, ist nicht bekannt. S. begab sich von Prag, wo er seine erste Ausbildung erlangt, nach Wien und wurde ein Schüler des berühmten Kupferstechers J. E. Mansfeld [Bd. XVI, S. 395]. Nachdem er unter dessen Anleitung einige Zeit gearbeitet, reiste er nach Paris, um dort die Ausbildung in seiner Kunst zu vollenden. In Paris arbeitete er bei J. Ph. de Bas mehrere Jahre und vollendete in dessen Atelier mehrere geschätzte Blätter. Da S. namentlich in der Ausarbeitung der Lichttheile eine besondere Geschicklichkeit besaß, überließ ihm sein Meister le Bas gern dieselben. Im Jahre 1778 begab sich S. nach Holland und ließ sich anfänglich zu Schonderloo, einer Ortschaft zwischen Delfshaven und Rotterdam, später aber bleibend in letzterer Stadt nieder. Von seinen Blättern, vornehmlich Marinen und einige Bildnisse, sind bekannt: eine Folge von vier Marinen nach W. von de Velde mit den Aufschriften: „A Calm“; – „A Light air of Wind“; – „A Gale“; – „A Fresh“ (jedes in kl. Qu. Fol.), im Auftrage einer englischen Kunsthandlung; – „La pêche aux harangs“, nach H. Kobell (Qu. Fol.); – „La pêche à la baleine“ nach Ebendemselben, Gegenstück zu dem vorigen; – eine Marine nach A. Storck (kl. Qu. Fol.); – eine Marine nach J. van Capelle (kl. Qu. Fol.); – „Grosse Seeschlacht zwischen der englischen und holländischen Flotte bei Rochester“, [118] nach einer reichen Composition von D. Langendyck mit der Unterschrift: „De beroemde Unternaming of the rivieren van London en Rochester, gedaen den 21., 22. en 23. juny des jaars 1667“ (gr. Qu. Fol.), das sehr schön ausgeführte Blatt hat große Aehnlichkeit mit dem berühmten Blatte der Schlacht von la Hogue von Woollet; – eine zweite große Seeschlacht, gleichfalls nach der Zeichnung von D. Langendyck, mit der Unterschrift: „De roemruchtige Onderneming duor de Hollanderen tegen de Engelschen bej Chattam in 1672[WS 1] (gr. Qu. Fol.), die ersten Abdrücke erschienen in Sallieth’s Selbstverlage, später erhielt die Platte Dirk de Jong zu Rotterdam; – „Die Schlacht bei Nienport“, gleichfalls eine reiche Composition nach Langendyck; Sallieth’s letztes, nicht mehr im Stiche vollendetes Werk, welches nach des Meisters Tode in Paris erst vollständig ausgeführt wurde. In seiner ersten Zeit arbeitete Sallieth für J. Bapt. Le Brun’s Prachtwerk: „Gallerie des peintres flammands hollandais et allemands“ (Paris 1792–1796, gr. Fol.); – für Choiseul Gouffier’s „Voyage pittoresque de la Grece“ und für das Werk: „Voyage pittoresque en France“. Von seinen Bildnissen sind bekannt zwei Folioblätter: „Willem Bilderdyck“ und „Herm. Jo. Krom“.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XIV, S. 215.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1872.