Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Saalbach, Theodor
Band: 28 (1874), ab Seite: 1. (Quelle)
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Saal, Ignaz (Sänger, geb. zu Geiselhäring in Bayern 26. Juli 1761, gest. zu Wien im Jahre 1836). Schon in früher Jugend erhielt er guten Unterricht in der Musik und erlernte das Spiel mehrerer Instrumente. In Salzburg genoß er das Glück, mit Leopold Mozart, dem Vater, und mit Michael Haydn näher zu verkehren, was nicht ohne wohlthätige Folge auf seine künstlerische Entwicklung blieb. Mit 16 Jahren schon betrat er die Bühne. Da er ein ausgezeichneter Baßsänger war, berief ihn Kaiser Joseph II. im Jahre 1782 an das damalige National-, heutige Hof-Operntheater nach Wien, wo er durch 40 Jahre in allen ersten Partien der deutschen und italienischen Oper durch seine Metallstimme die Zuhörer entzückte. – Auch seine Tochter war eine ausgezeichnete Sängerin und als am 19. März 1799 zum ersten Male Haydn’s „Schöpfung“ und 24. April 1801 dessen „Jahreszeiten“ zur Aufführung gelangten, sang Dlle Saal die Sopranpartie, wie Gerber bemerkt, „wahrscheinlich nicht ohne des Verfassers Veranlassung“. Im Jahre 1801 wurde sie als Sängerin am Wiener National-Theater mit 1500 fl. Gehalt angestellt. Welch ein Unterschied die damaligen und die heutigen Gagen! Nachdem sie im Jahre 1805 sich verheirathet, hatte sie der Bühne Lebewohl gesagt. Bezüglich ihres in Wien in Kupfer gestochenen Bildnisses – der Name des Stechers ist nicht angegeben – bemerkt die unten verzeichnete Quelle, daß ihr darin nicht geschmeichelt sei. – Im Juni 1862 starb zu Brünn ein Franz Saal, allem Anscheine nach ein Sohn des vorerwähnten Ignaz, der einst auch als ganz vorzüglicher Opernsänger geschätzt war. Er hatte sich Kränklichkeit halber schon vor längerer Zeit von der Bühne zurückgezogen und lebte zu Brünn im eigenen Hause in der Mönitzergasse. Mit achtungswerthem Charakter verband er, wie sein kurzer Nekrolog meldet, großes musikalisches Wissen und einen geläuterten Geschmack.

Gerber (Ernst Ludwig), Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, A. Kühnel, gr. 8°.) Bd. III, Sp. 1 u. 719. – Allgemeine Wiener Musik-Zeitung, herausg. von Aug. Schmidt (4°.) 1842, Nr. 90, in den „Geschichtlichen Rückblicken“. – Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1862, Nr. 167.