BLKÖ:Rumelsheim, Daniel

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rumel
Band: 27 (1874), ab Seite: 256. (Quelle)
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Rumelsheim, Daniel (Mechaniker, geb. zu Düren im Jülichschen im Jahre 1768, Todesjahr unbekannt). Für das Schlosserhandwerk gebildet, ging er nach beendeten Lehrjahren, wie es damals Sitte war, auf Wanderung und hatte innerhalb der Jahre 1788–1800 Holland, Belgien, Lothringen, Elsaß, die Pfalz, Baden, Württemberg, die Rheinlands, Böhmen und die Erzherzogthümer bereist und sich durch sein Talent und seine Beobachtungsgabe [257] eine ungewöhnliche Fertigkeit erworben, später aber Proben eines staunenswerthen mechanischen Genie’s abgelegt. Im Jahre 1800 ließ er sich in Salzburg nieder, wo er noch im Jahre 1821, Bergstraße Nr. 473, sein Gewerbe ausübte. Er hatte schon durch verschiedene von ihm erfundene Vorrichtungen, so z. B. bei Aufstellung von Blitzableitern, bei der Construction von Schnellwaagen u. dgl. m., Proben seines mechanischen Erfindungstalentes gegeben. In weiteren Kreisen aber richtete sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf ihn, als er bei Antritt seiner Meisterschaft (um 1800) ein Kunstschloß erfand, dessen Schlüssel in seiner Stellung im Schlosse 95.284 Veränderungen ermöglichte, wovon jedoch nur eine Stellung, nämlich jene, welche das Schloß sperrte, dasselbe auch wieder öffnete. Es war dieß ein Geheimschloß, wovon erst ein paar Jahrzehnde später mannigfaltige Theorien bekannt wurden. Das Kunstschloß kam später in das k. k. Kunstcabinet nach Wien. Welche Anstalt damit gemeint ist, läßt sich nicht angeben. Ein anderes von ihm erfundenes Kunstschloß, wozu ein gewöhnlicher Schlüssel gehörte, war mit keinem Instrumente, Dietrich u. s. w. wieder zu öffnen. Einige seiner Verbesserungen und Erfindungen werden noch heute im physikalischen Cabinete des k. k. Lyceums in Salzburg aufbewahrt.

Erneuerte vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) Jahrg. 1818, Intelligenzbl. Nr. 65, S 260. – Pillwein (Benedict), Biographische Schilderungen oder Lexikon Salzburgischer, theils verstorbener, theils lebender Künstler, auch solcher, welche Kunstwerke für Salzburg lieferten (Salzburg 1821, Mayr’sche Buchhdlg., kl. 8°.) S. 199.