Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rottmann, Ignaz von
Band: 27 (1874), ab Seite: 169. (Quelle)
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Rottini, Gabriel (Zeichner und Maler, geb. zu Brescia 1. December 1797, gest. ebenda 2. April 1858). Der Sohn eines Schneiders, der für die sorgfältige Erziehung seines Sohnes bedacht war. Da dieser Talent für die Kunst zeigte, kam er nach Mailand, wo er unter Giuseppe Bossi [Bd. II, S. 87] seine Ausbildung erhielt, von Mailand ging er nach Florenz, wo er bei Peter Benvenuti die Kunststudien fortsetzte und sich insbesondere zum trefflichen Zeichner ausbildete. Nun eröffnete er eine eigene Zeichenschule mit besonderem Hinblicke auf Handwerks-, und gewerbliche Interessen, in welcher die Kinder unbemittelter Leute unentgeltlichen Unterricht erhielten und welche, nachdem sich ihr Nutzen unwiderleglich bewährt hatte, von der Stadt Brescia im Jahre 1852 unter der Leitung ihres Stifters zur Communalschule erhoben wurde. Rottini war ein vortrefflicher Künstler, nur die Sorge um das tägliche Brot für sich und seine zahlreiche Familie gestattete ihm nicht, nach Künstlerlaune zu schaffen, sondern zwang ihn, dem Erwerbe nachzugehen. Als Zeichner leistete er Unübertreffliches und Peter Anderloni, der berühmte Kupferstecher [Bd. I, S. 33], ließ die Vorlagen, nach denen er seine berühmten Platten [170] stach, vornehmlich von Rottini zeichnen. Auch als Maler war Rottini thätig, wie mehrere Gemälde bezeugen, so z. B.: „Das heilige Herz Jesu“ in der S. Afrakirche zu Brescia; – „Die Vorstellung im Tempel“ in der Kirche zu Borgo-Poncarale und ein unter dem Namen „La Scamburga“ bekanntes, eine nationale Sitte darstellendes Bild, das durch Farbenpracht und Schönheit der Ausführung bemerkbar ist. Rottini war zweimal verheirathet, zuerst mit Regina Solera, einer Tochter des Verwalters der Brescianer Waisenhäuser Anton Solera, welche ihm sechs Söhne gebar, und nach ihrem Tode mit Egelinde Joli, einer Tochter des als Numismatiker und Archäologen geschätzten Custos des Brescianer Museums, Hieronymus Joli, aus welcher Ehe ein Kind vorhanden ist.

L’Alba (Brescianer polit. Blatt, 4°.) Anno I (1858), No. 2, p. 4: „Gabriele Rottini“, Nekrolog von Dr. Ottavio Fornasini.