Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rosty, Nikolaus
Band: 27 (1874), ab Seite: 89. (Quelle)
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Rosty, Paul von (ungarischer Reisender, geb. in Ungarn im Jahre 1830). Entstammt von einer alten ungarischen Adelsfamilie, welche, wie Iván Nagy in seinem ungarischen Adels-Lexikon berichtet, ihre Geschlechtsregister bis zu Anbeginn des 13. Jahrhunderts zurückführt. Für dieses Lexikon haben aus der zahlreichen, noch zur Stunde blühenden Familie nur Nikolaus und Sigmund Rosty, deren in den Quellen nähere Erwähnung geschieht, und der Reisende Paul Rosty Interesse. Dieser Letztere ist ein Sohn des Bekeser Vicegespans Albert Rosty (gest. 1847) aus dessen Ehe mit einem Fräulein Eckstein. Paul Rosty, über dessen früheren Lebens- und Bildungsgang keine Nachrichten vorliegen, war in der Revolution 1848 kön. ungarischer Ministerialbeamter und entzog sich durch Flucht einer weiteren Verantwortung. Die öffentliche Aufmerksamkeit hat er erst durch ein größeres Reisewerk auf sich gezogen, wovon einzelne Abschnitte der Verfasser bereits früher in der kön. ungarischen naturhistorischen Gesellschaft vorgelesen hat, und welche von derselben mit großem Beifalle aufgenommen worden sind. Das Werk erschien später unter dem Titel: „Uti emlékezetek Amerikából“, d. i. Reisen durch Amerika, 2 Bde. (Pesth 1861, Heckenast). Rosty erzählt darin seine Fahrten durch Westindien, Mexiko, Venezuela und die an der Mündung des Orinoko gelegenen Länder, und ist das Werk (dessen Preis 20, geb. 24 fl.) mit zwei Bildern in Farbendruck, 13 Lithographien, zwei Stahlstichen und 25 Holzschnitten ausgestattet, welche alle nach photographischen Aufnahmen Rosty’s an Ort und Stelle ausgeführt sind. Der Verfasser ist der nämliche, der seiner Zeit 45 prachtvolle photographische Ansichten aus Mexiko und Venezuela Alexander Humboldt gewidmet hat und die als Unicum für Humboldt nach der Natur aufgenommen, im Kataloge von dessen Nachlassenschaft als besonderer Schatz figuriren. R. wurde im Jahre 1861 Mitglied der ungarischen Akademie. Von Rosty’s drei Schwestern ist Anna mit einem Grafen Amadé vermält, die beiden anderen aber sind die Gemalinen zweier in Ungarn hochverdienter Staatsmänner, u. z. Agnes seit 1846 die Gemalin, jetzt Witwe des berühmten Freiherrn v. Eötvös, und Helene jene von August Trefort.

Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. IX, S. 771–779 [mit 4 Stammtafeln]. –