BLKÖ:Romako, Joseph Ritter von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 317. (Quelle)
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Romako, Joseph Ritter von (Marine-Ingenieur, geb. zu Atzgersdorf in Niederösterreich im Jahre 1828). Nachdem er seine Studien am Wiener polytechnischen Institute beendet, trat er im Jahre 1849 als Cadet bei der k. k. Kriegsmarine ein, ging dann nach Kopenhagen, wo er auf der königl. dänischen Constructionskammer des Arsenals in den Jahren 1850–1852 die fachliche Ausbildung als Schiffbauingenieur erhielt und nun zum Fregatten-Fähnrich befördert wurde. Als im nämlichen Jahre das k. k. Marine-Schiffbaucorps errichtet wurde, kam er als Lieutenant 1. Classe in dasselbe und rückte bis zum Jahre 1856 zum Hauptmann vor. Nach der im Jahre 1859 vorgenommenen Reorganisirung dieses Corps wurde er Ober-Ingenieur in demselben und im Jahre 1866 Marine-Schiffbau-Inspector. Während dieser Zeit wurde er im Jahre 1853 nach England entsendet, um daselbst die Bauleitung des Raddampfers „Kaiserin Elisabeth“ zu führen. Nach seiner im Jahre 1854 erfolgten Rückkehr aus England wurde ihm die Leitung des Unterrichts an der damals errichteten Schiffbau-Ingenieursschule übertragen, aber schon im folgenden Jahre wurde er zur Dienstleistung in die 1. Abtheilung der II. Section des Marine-Obercommando’s nach Triest berufen, worauf er im November 1857 provisorisch die Stelle eines Vorstandes der genannten Abtheilung und im November 1860 die eines Schiffbau-Directors im Arsenale zu Venedig erhielt. Von dort nach Triest übersetzt, wurde er bis Mai 1863 mit der Leitung der vielen, zu jener Zeit dort für die k. k. Kriegsmarine auszuführenden Schiffsbauten betraut und darauf als Referent für Schiffbau im Marine-Commando zu Triest verwendet. Nachdem er im Jahre 1864 die Expedition gegen Dänemark mitgemacht hatte, wurde er im nämlichen Jahre zum Abtheilungs-Vorstande des bestandenen Marine-Ministeriums ernannt und nach Auflassung dieses letzteren in gleicher Stellung in die [318] Marine-Section des Reichskriegsministeriums berufen. Während der oberwähnten Dienstleistung im k. k. Marinedienste hat R. vom Jahre 1857 bis 1869 für nachfolgende Schiffe der k. k. Kriegsmarine die Pläne geliefert, im Jahre 1857 für den Schraubenschooner „Möwe“; 1858 für die Schraubenschooner „Kerka“ und „Narenta“; 1859 für die schwimmende Panzerbatterie „Feuerspeier“; 1860 für die Kanonenboote 2. Classe „Dalmat“, „Hum“ und „Velebich“; 1861 für die Panzerfregatten 3. Classe „Drache“ und „Salamander“, und für die Panzerfregatten 2. Classe „Don Juan d’Austria“, „Prinz Eugen“ und „Kaiser Max“; für den Umbau der Segelfregatte „Novara“ in eine Schraubenfregatte; 1863 für die Panzerfregatten 1. Classe „Erzherzog Ferdinand Max“ und „Habsburg“; im Jahre 1866 für die Hochbord-Schraubencorvette „Helgoland“ und für das Casemattschiff „Lissa“: 1868 für den Umbau des Linienschiffes „Kaiser“ in ein Casemattschiff und für den Transportdampfer „Pola“; im Jahre 1869 für die eisernen Casemattschiffe „Custozza“ und „Erzherzog Albrecht“, für die Schraubenfregatte „Radetzky“, für die Hochbord-Corvette „Fasana“ und für die Niederbord-Corvette „Zrinyi Miklos“. Auch ist es Romako, der früher als irgend ein Anderer die Construction des Achterschiffes erdachte, in Folge welcher dem Raume des Steuerruders, dessen Sicherstellung bei Kriegsschiffen von besonderer Wichtigkeit ist, ein vollkommener Schutz gewährleistet ist. R. hat diese Construction bereits im Jahre 1861 bei dem Baue von Panzerfregatten 1. Classe in Ausführung gebracht. Romako wurde in Würdigung seiner Leistungen im Schiffbaudienste mit Allerh. Entschließung ddo. 19. März 1869 mit dem Orden der eisernen Krone 3. Classe ausgezeichnet und den Statuten gemäß im nämlichen Jahre in den österreichischen Ritterstand erhoben. Ob Ritter von Romako mit dem Maler Anton R. verwandt, ist nirgends ersichtlich.

Ritterstands-Diplom ddo. 26. November 1869. – Wappen. In Blau eine alterthümliche goldene Galeere in Form eines rothbezungten bewehrten Drachens, dessen linke Vorderpranke einen aus dem Vordertheile quer hervorgehenden dreispitzigen eisernen Rammen hält, mit goldenem Mast und Takelwerk, eingerefftem weißem Segel und rothem Wimpel mit einem weißen Querstreifen, getrieben von acht rothen Rudern auf natürlicher, offener, bewegter See. Im rechten Oberwinkel des Schildes eine goldene Vierung mit einem halboffenen schwarzen Stahlzirkel. Auf dem Schilde ruhen zwei gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des rechten Helms wächst ein goldener, rothbezungter und bewehrter einwärts gekehrter Drache hervor; jene des linken trägt einen geschlossenen, vorn blauen, hinten goldenen Adlerflug welchem eine rothe Flagge mit weißem Querbalken, links abflatternd, pfahlweise eingestellt ist. Die Helmdecken sind bei beiden Helmen blau, mit Gold unterlegt. Unter dem Schilde verbreitet sich ein goldenes, beiderseits mit einer eingeschuppten blauen Einfassung versehenes Band mit der Devise in blauer Lapidarschrift „Mit voller Kraft“.