Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 308. (Quelle)
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1. Anselm Rollett war Rothgerber und hatte seine Werkstätte in der Schloßgasse Nr. 29 (Gutenbrunn). Er stammte aus Savoyen und war in der Jugend häufig mit seinem Vater im Orient gewandert, um Handelsgeschäfte zu betreiben, und in Folge dessen der türkischen Sprache mächtig. Dieß hatte ihn ermuthigt, in der Stadt zu bleiben, während er die Seinen in’s Gebirge flüchten ließ. Als diese aber nach Abzug des Feindes wiederkehrten, fanden sie den Leichnam des Vaters und den seines treuen Hundes vor der Werkstätte liegen. Noch 120 Jahre später hatte dieselbe Familie dieselbe Werkstätte inne, in welcher auch der ermordete Ahn begraben lag. Ein von dessen Sohn zum Andenken an das Ereigniß gestiftetes Glasfenster mit dem Bilde eines Türken bewahrt heute noch die Sammlung von Anton Rollett, dessen Lebensskizze S. 303 mitgetheilt worden. – Von diesem Anselm stammen in directer Aufeinanderfolge die noch in Baden nächst Wien und in der Umgebung, zu Leesdorf, Gutenbrunn blühenden Rollett ab. Die Nachkommen Joseph’s, sein Sohn Anton, dann sein Enkel Karl und seine zwei Urenkel Alexander und Emil haben sich vornehmlich als Aerzte und Forscher hervorgethan. Die meisten derselben: Alexander, Anton, Emil, sind in besonderen Lebensskizzen vorgeführt worden. –