Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Römer, Heinrich
Band: 26 (1874), ab Seite: 237. (Quelle)
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Noch sind bemerkenswerth:

1. Conrad Roemer (k. k. Feldstabsarzt, geb. zu Preßburg in Ungarn 13. October 1807, gest. zu Mailand 24. Juni 1853). Sein Vater Johann Nep. R. war auch Wundarzt und hatte als solcher in der kaiserlichen Armee gedient und seine drei Söhne Anton, Conrad und Johann thaten desgleichen. Conrad beendete die Studien zu Preßburg und trat im Jahre 1825 in das Josephinum in Wien. Im Jahre 1833 erlangte er die medicinische Doctorwürde und wurde Oberfeldarzt bei Palatinal-Huszaren, welche damals in Slavonien [238] lagen. Im Jahre 1836 kam er in gleicher Eigenschaft zum Infanterie-Regimente Baron Heß Nr. 43 nach St. Pölten. Nachdem er im Jahre 1837 zum Regimentsarzte bei Gollner-Infanterie Nr. 38 befördert worden, begab er sich an seine neue Bestimmung nach Vorarlberg; kam, als das Regiment im Jahre 1839 nach Croatien marschirte, nach Agram und führte daselbst interimistisch die Geschäfte des dirigirenden Feldstabsarztes. Im Jahre 1845 stand er mit seinem Regimente in Fiume, im folgenden Jahre zu Triest in Garnison. Als zu Beginn des Jahres 1848 sein Regiment – mittlerweile Erzherzog Ernst genannt – zur Verstärkung der italienischen Armee nach Verona marschirte, wurde R. mit der provisorischen Leitung der feldstabsärztlichen Direction im Hauptquartiere betraut. Daselbst entfaltete R. eine segensreiche Energie. In kürzester Zeit wurden 14 Nothfeldspitäler mit allen nöthigen Erfordernissen aufgestellt, eingerichtet und mit 7000 Verwundeten und Kranken belegt. Seine Leistungen nach der Schlacht von St. Lucia, der Erstürmung von Vicenza und allen darauf folgenden Kämpfen, dann während der Belagerung Venedigs, da die Zahl der Kranken nach Tausenden zunahm und es nicht blos galt, die schweren Wunden des Krieges zu heilen, sondern auch gegen die noch drohenderen und verderblicheren Epidemien der Cholera, des Typhus und Lagunenfiebers die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, waren so vortrefflich, daß er im December 1848 mit der großen goldenen Civil-Verdienstmedaille ausgezeichnet wurde. Nicht minder treffliche Dienste leistete R. als zu Ende 1849 bei den in Toscana stationirten k. k. Truppen die egyptische Augenepidemie ausbrach. Im Jahre 1851 übernahm R. die chefärztliche Leitung des Garnisonsspitals in Mailand und bewies bei der Revolte, die am 6. Februar 1853 statthatte, als nämlich eine fanatische Rotte auf die kaiserlichen Truppen eindrang, ebenso viel Muth als Umsicht. Aber schon wenige Monate darnach erlag R. einem Leiden, das äußerlich keine sichtbaren Spuren zeigte, aber R. schon ein Jahr vor seinem Tode mit der Ahnung desselben erfüllte. Er starb, von der Armee, deren Wohlthäter er war, tief betrauert, im Alter von erst 46 Jahren. Doctor Römer genoß auch den Ruf eines ausgezeichneten Operateurs. [Oesterreichischer Militär-Kalender. Herausg. von J. Hirtenfeld (Wien kl. 8°.) V. Jahrg. (1854), S. 138.] –