BLKÖ:Riedl, Karl (Stabsarzt)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Riedel, Karl
Band: 26 (1874), ab Seite: 98. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Karl Riedl in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Riedl, Karl (Stabsarzt)|26|98|}}

Riedl, Karl (k. k. Stabsarzt, geb. im Jahre 1768, gest. zu Wien 8. Februar 1842). Widmete sich der medicinischen Laufbahn, beendete am Josephinum in Wien den militär-ärztlichen Curs, trat dann als Feldarzt in die kaiserliche Armee, wurde zuletzt Stabsfeldarzt zu Gratz und dann dirigirender Stabsfeldarzt im k. k. Wiener Invalidenhause. Während seines Aufenthaltes in Gratz widmete er seine besondere Aufmerksamkeit dem berühmten Sauerbrunnen Rohitsch in Untersteiermark und veröffentlichte über denselben eine Monographie unter dem Titel: „Bruchstücke aus dem Leben, Trink- und Badgebrauch an der Mineral- und Heilquelle Sauerbrunn bei Rohitsch in Steiermark“ (1821). Ueberdieß war R. auch ein großer Kunstfreund und Sammler von Gemälden, deren er eine ziemliche Anzahl von alten [99] , und berühmten Meistern aller Schulen besaß, und zwar von Brand, Breughel, von Caravaggio, von diesem eine Musik- und eine Spielgesellschaft, von Dürer, von Franz Frank und Daniel Seghers, von diesem einen „St. Bruno in einem Blumenkranz“, von Grundemann, von Cornel de Heem, Martin Schmidt, von Troger, von diesem einen „heiligen Michael, der die gefallenen Engel bekämpft“, von Wagenschön, Amigoni, von Kranach, von diesem einen Ecce homo von Schalken, von Teniers dem jüngeren, von Solimena und noch von vielen Anderen. Was damit nach Riedl’s Tode geschehen, ist dem Herausgeber dieses Lexikons nicht bekannt. Bei seinem Ableben hat R. zwei Militärstiftungen gemacht, die eine für 1000 fl. für arme brave Schüler aus der Zahl der Militärärzte des kleinen Lehrcurses an der medic.-chirurgischen Josephs-Akademie in Wien und eine zweite mit 2000 fl. zur Errichtung einer Stiftung zur Unterstützung für zwei Unterarztens-Witwen.

Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1871, Nr. 120. – Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums (Wien, 8°.) 1863, S. 814. – (Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) XIII. Jahrg. (1822), S. 695.