Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Ribarz, Rudolph
Band: 26 (1874), ab Seite: 6. (Quelle)
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Rhona, Albina de (Tänzerin, geb. in Böhmen um das Jahr 1837). Diese Tänzerin, die sich überall für eine Spanierin ausgibt, ist aus Böhmen gebürtig, heißt vom Hause aus Albina Hron und nahm erst später den romanisch klingenden Theaternamen Albina de Rhona an. Sie war anfänglich Statistin am Prager Theater und als solche mit 6–7 Gulden für den Monat engagirt. Da sie eine hübsche Erscheinung war, nahm sie Director Hofmann von Prag nach Wien mit, wo sie eine Monatsgage von 12 Gulden bekam. Dort erhielt sie bald erste Parthien im Ballet, worüber jedoch Zerwürfnisse entstanden, in Folge welcher sie wieder nur in geringeren Rollen verwendet wurde. Als dann der Pariser Tänzer Chapuy mit Fräulein Legrain nach Wien kam, erkannte er ihr Talent und ließ sich Albina’s Ausbildung angelegen sein. Im Jahre 1857 löste Albina Hron ihre [7] Verbindlichkeiten mit Director Hofmann und metamorphosirte sich zuerst zu Albina de Rhona, und nachdem sie eine Kunsttour über Olmütz nach Krakau, Troppau, Berlin, Stettin, Breslau und Görlitz gemacht, wo sie überall mit bald größerem, bald geringerem Erfolge aufgetreten, wurde sie mit einem Male als „erste Tänzerin des Hoftheaters in Madrid“ proclamirt, welches sie, damals, Juli 1857, wohl noch nicht betreten hatte. Die unten bezeichnete Quelle gibt eine ergötzliche Darstellung ihrer Streifzüge als Tänzerin und manche interessante Enthüllung. Da sie aber eines Tages doch durch die Reclame zu einem Stern erster Größe erhoben werden kann, so seien die vorstehenden Notizen als authentischer Beitrag ihrer einstigen Biographie und zu einer Geschichte des Theaters im Lexikon niedergelegt. In jüngster Zeit, wie das Wiener „Neue Fremdenblatt“ 1872, Nr. 275, in seinen Berichten aus Paris meldet, gastirte eine Alberti de Rhona im Pariser Theater Folies dramatiques als Tänzerin in dem Spektakelstücke „Mazeppa“, und es drängt sich die Vermuthung auf, daß Alberti de Rhona und Albina de Rhona eine und dieselbe Čechin Albina Hron sei.

Presse (Wiener polit. Blatt) 1857, Nr. 155: „Albina de Rhona“.