Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 24 (1872), ab Seite: 346. (Quelle)
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2. Sein Bruder Karl (geb. zu St. Hubertschloß 12. Jänner 1838) kam auch im Jahre 1849 zu seinem Onkel Franta-Šumasovký nach Prag, besuchte die Real-, dann die polytechnische Schule, wo er sich den landwirthschaftlichen und naturwissenschaftlichen Studien zuwendete. Nachdem er dann einige Zeit in einer Zuckerfabrik bedienstet gewesen, ging er bald darauf unter die Zeitungsschreiber und arbeitete bei verschiedenen Blättern. Nachdem er im Jahre 1863 einige Zeit in einem Materialgeschäfte thätig gewesen, ging er nach Brünn, wurde Corrector in der Rohrer’schen Druckerei und später in jener von Foustek. Zu gleicher Zeit arbeitete er für die Journale „Hvězda“ und „Moravska orlice“. Während seines Aufenthaltes in Brünn führte er die Leitung des dortigen Dilettanten-Theaters, auf welchem er auch selbst mehrere Male auftrat. Zu Anfang des Jahres 1864 redigirte er nach Verhaftung des Redacteurs Křiž die Zeitung „Hvězda“ bis zum Aufhören derselben. Dann begründete er das humoristische Blatt „Vos“, d. i. die Wespe, kehrte aber schon in kurzer Zeit nach Prag zurück, wo er eine Correctorstelle in der Seyfried’schen Druckerei erhielt. Am 1. August 1864 übernahm er die Redaction des čechischen Blattes „Svoboda“, die Freiheit, welches aber schon am 15. Jänner 1865 verboten wurde. R. wurde damals wegen des Verbrechens der Beleidigung der Mitglieder des kaiserlichen Hauses vor Gericht gestellt, und der Urtheilsspruch lautete auf zwei Jahre schweren Kerker nebst 900 fl. Cautionsverlust. Von der endgiltig herabgesetzten Gefängnißstrafe wurde er durch die August-Amnestie dess. J. ganz befreit. Für die im Obigen angedeuteten Verdienste wurde R. am 27. Juli 1865 zum Ehrenbürger mehrerer čechischer Ortschaften ernannt! [Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl. Rieger (Prag 1859, I. L. Kober, gr. 8°.) Bd. VII, S. 144, Nr. 1 u. 2. Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1865, Nr. 233, in der Correspondenz aus Prag ddo. 22. April 1865.]