Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rainer, Bonaventura
Band: 24 (1872), ab Seite: 286. (Quelle)
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2. Georg Rainer (Tiroler Schützenhauptmann, geb. zu Bienersdorf im Unterinnthale Tirols 4. September 1761, gest. 28. November 1831). Lebte als geachteter Wirth zu Bienersdorf an der Brixenerstraße, bis ihn die Ereignisse seiner Heimat auf den Kampfplatz riefen. R. hat sich in der Vertheidigung seines Vaterlandes einen ehrenvollen Namen erworben. Schon im Jahre 1799 zog er an der Spitze einer Landesschützen-Compagnie in die Schluchten von Engadin; im Jahre 1800 focht er am Thierberge und auf dem Kiechelsteg. Eine Hauptrolle aber spielte er im Jahre 1809; er war Mitglied der Schatzdeputation und wohnte ihren Berathungen bei; Hofrath von Roschmann zog ihn an sich, um sich seines Einflusses auf das Volk, der sehr groß war, zu bedienen. Bei der im genannten Jahre ausgebrochenen Volksbewegung hatte er wichtigen Antheil an der Leitung und Durchführung derselben und bewies sich bei den damaligen sehr heiklichen Verhältnissen als höchst muthig, besonnen, klug, nur von dem Gedanken an sein Vaterland und dessen Befreiung vom Fremdjoche erfüllt. Als am 16. August 1814 die Tiroler den Kaiser Franz als ihren wiedergefundenen Landesherrn begrüßten, befand sich auch Hauptmann Rainer unter den dazu Ausgewählten. Im Jahre 1815 zeichnete ihn der Kaiser durch die mittlere goldene Ehrenmedaille aus und im Jahre 1819 erhielt er einen jährlichen Gnadengehalt von 150 fl. Aber die feindliche Plünderung und später wiederholte Unglücksfälle hatten seinen einst blühenden Wohlstand vernichtet und ihn um all sein Hab und Gut gebracht. Er starb als Greis im Alter von 70 Jahren in Armuth. Von seinen vierzehn Kindern haben die fünf jüngsten vom Staate Erziehungsbeiträge erhalten. [Staffler (Johann Jacob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen; in zwei Bänden (Innsbruck 1847, Felic. Rauch, 8°.) Bd. I, S. 842.] –