Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Radics, Anton
Band: 24 (1872), ab Seite: 197. (Quelle)
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Radichi, Julius (Sänger, geb. im Jahre 1763, gest. zu Wien 16. September 1846). Er kam aus Italien, seiner Heimat, im Jahre 1810 nach Wien, wo er zuerst in der italienischen Oper sang, später sich aber der deutschen Oper zuwendete, und für uns namentlich deshalb Interesse hat, weil er jener Tenorist ist, für welchen Beethoven den Florestan in seiner Oper „Fidelio“ schrieb. Er war zu jener Zeit Hof-Opernsänger. Großes Aufsehen durch seinen Gesang erregte er auch seiner Zeit in der Oper „Iphygenia“ von Gluck. Später war er durch eine Reihe von Jahren unstreitiger Inhaber der Tenorpartien in Haydn’s „Schöpfung“ und „Jahreszeiten.“ Er besaß viel Feuer im Vortrage und eine sehr gute Methode. In der Folge trat er von der Bühne zurück und nahm in einem Privat-Concerte am 22. März 1829 vom Publicum Abschied. Er lebte in völliger Zurückgezogenheit von seiner Pension in Wien, wo er, 83 Jahre alt, an Altersschwäche starb.

Wiener allgemeine Musik-Zeitung. Herausgegeben von Dr. August Schmidt (Wien, 4°.) VI. Jahrg (1846), S. 455, in der Rubrik: „Todesfälle“.