BLKÖ:Raabe, Joseph Ludwig

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Ráb, Wenzel
Band: 24 (1872), ab Seite: 160. (Quelle)
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Raabe, Joseph Ludwig (mathematischer Schriftsteller, geb. zu Brody in Galizien 15. Mai 1801, gest. zu Zürch 12. Jänner 1859). Ueber seinen Bildungs- und Lebensgang ist nichts Näheres bekannt. Er war Doctor der Philosophie, seit 1833 Professor der Mathematik am oberen Gymnasium zu Zürch, Privatdocent und später Professor extraord. an der dortigen Hochschule und seit Begründung des Polytechnicums in Zürch Professor an demselben. Er war ein sehr fleißiger mathematischer Schriftsteller und hat namentlich die Theorie der Reihen, die Differential-Gleichungen, [161] die Integralen u. dgl. m. zum Gegenstände eindringlicher Studien gemacht und zahlreiche Abhandlungen darüber in Baumgartner’s und Ettingshausen’s „Zeitschrift für Mathematik und Physik“, in Crelle’s „Journal“, in den Mittheilungen und später in der Vierteljahrschrift der naturforschenden Gesellschaft zu Zürch veröffentlicht, welche sämmtlich in Poggendorff’s „Biographisch-literarischem Handwörterbuche zur Geschichte der exacten Wissenschaften“ angeführt werden. Selbstständig sind von ihm erschienen: „Die Differential- und Integralrechnung mit Functionen einer Variablen“, 3 Bde. (Zürch 1839–1847, 8°.); – „Die Jacob Bernoulli’sche Function“ (ebd. 1848, 4°.); – „Mathematische Mittheilungen“, 2 Hefte (ebd. 1857 u. 1858, 8°.); – „Ueber die fortschreitende Bewegung der Schwerpuncte der Planeten unseres Sonnensystems u. s. w.“ (ebd. 1858, 4°.). R. starb im Alter von 58 Jahren.

Neue Zürcher Zeitung 1859, 14. Jänner. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1863, J. A. Barth, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 551.