Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Prokopowicz, Joseph
Band: 24 (1872), ab Seite: 6. (Quelle)
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Prokopowicz, Max (gelehrter Theolog, geb. in Volhynien im Jahre 1738, gest. zu Krakau im Jahre 1807). Nachdem er in der Piaristenschule zu Podolince seine Ausbildung erhalten, trat er selbst in den Orden der frommen Schulen, beendete in demselben die theologischen Studien und widmete sich dann dem Studium der Philosophie. Nun wirkte er zunächst im Lehramte, und zwar in den unteren Schulen zu Radom, und an anderen Collegien seines Ordens, kam dann nach Warschau, wo er sich bald in den Kreisen der höheren Stände durch sein Wissen bemerkbar machte und selbst die Aufmerksamkeit des Königs auf sich zog. Dem Rufe seiner Klosterobern folgend, begab er sich nun nach Podolince, wo er die Rhetorik vortrug, wurde darauf Prediger in Radom und Zloczow, aber schon in kurzer Zeit Professor der Theologie in Krakau, wo er auch durch mehrere Jahre die Christenlehre an der Kathedralkirche besorgte. Im Jahre 1790 erhielt er die ansehnliche Propstei zu Kenty. P. hat mehrere Werke und gewöhnlich ohne Angabe seines Namens veröffentlicht. Die Titel derselben sind: „Žycie Klemensa XIV. papieža“, d. i. Leben des Papstes Clemens XIV. (Krakau 1778, 8°.); – „Listy Papieža Klemensa XIV. dwa tomy“, d. i. Briefe des Papstes Clemens XIV., 2 Bände (ebd. 1779, 8°.); – „Przypadki wielkie z małych przyczyn“, d. i. Große Begebenheiten aus kleinen Ursachen (ebd. 1786, 8°.); – „Krótki zbiór chronologiczny historyi kościelnéj, dwa tomy“, d. i. Kurzer chronologischer Grundriß der Kirchengeschichte, 2 Bde. (ebd. 1787, 8°.) – „Nauka o religii“ it. d., d. i. Lehre von der Religion (ebd. 1780), eine Uebersetzung des Werkes des Doctors der Sorbonne, Karl Gobinet; – „Pamiętnik od pokoju Hubertsburgskiego r. 1763 az do podzialu zaboru kraju pol. r. 1775“, d. i. Memoiren seit dem Hubertsburger Frieden bis zur Theilung Polens im Jahre 1775 (ebd. 1789, 8°), eine Uebersetzung der bekannten Schrift Friedrich’s II.; – „Sposób krótki i łatwy, nauczenia czytac i pisac małych dcieci“, d. i. Kurze und leichtfaßliche Anleitung, kleine Kinder lesen und schreiben zu lehren (ebd. 1790). Außerdem besorgte er im Jahre 1761 die Herausgabe von Gornicki’s „Höfling“ (Dworząnin). In Handschrift hinterließ er viele geistliche Vorträge, Kanzelreden, eine Uebersetzung der Episteln und ein Tagebuch der merkwürdigsten Ereignisse seiner Zeit, welches reiche Materialien enthält. Sein Vorhaben, die ganze Kirchengeschichte des Abbé Fleury (66 Bände) in’s Polnische zu übersetzen, mußte er seiner anstrengenden Beschäftigung wegen aufgeben.

Chodynicki (Ignacy), Dykcyonarž uczonych Polaków etc., d. i. Lexikon der gelehrten Polen (Lemberg 1833, 8°.) Bd. II, S. 356. – [7] Encyklopedija powszechna, d. i. Allgemeine (polnische) Encyklopädie (Warschau 1866, gr. 8°.) Bd. XXI, S. 594. –