BLKÖ:Prokop, Franz (Novellist)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 24 (1872), ab Seite: 4. (Quelle)
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Außer obigem Künstler Philipp Jakob P. sind noch folgende Personen dieses Namens bemerkenswerth:

1. Franz Prokop (čechischer Novellist, geb. in Böhmen um das Jahr 1833, gest. zu Třemosnitz 22. November 1864). Beendete die medicinischen Studien und erlangte daraus die Doctorwürde. Der schönen Literatur frühzeitig und mit Liebe sich zuwendend, versuchte er sich auch auf dem Gebiete der Novellistik und wurde von seinen Landsleuten den besseren čechischen Novellisten angereiht. Leider vereitelte ein frühzeitiger Tod die Möglichkeit, sich darin zu bleibender Geltung zu erheben. In der belletristischen Wochenschrift „Lumir“, 1856–1863, hat er einige seiner Arbeiten veröffentlicht, und zwar: „Marie“; – „Jak pan Brun přišel rozum“; – d. i. Wie Herr Brun um seinen Verstand gekommen ist; – „Kateřina dcera Jiřího Poděbrada“, d. i. Katharina, die Tochter Georgs Podiebrad. Sein literarischer Nachlaß, der manche schätzbare Arbeit enthalten soll, kam in die Hände der Redaction der Prager illustrirten Zeitung Rodinna Kronika“, welche auch in ihren Spalten mehreres daraus zu veröffentlichen versprach. Dieselbe erzählt auch, daß P. nicht zu bewegen war, sich photographiren zu lassen, „Verlangt nur dieß nicht von mir“, pflegte er zu sagen, „mir ist, wenn ich mich photographiren lassen soll, als sollte ich binnen kurzem sterben“. Unter seinem in Tusch ausgeführten Bildnisse, das sich im Besitze seiner Eltern befindet, stand sein eigenhändig geschriebener Wahlspruch:

„Dlouhy život – krátký sen,
než dosniš – jsi probuzen“

(deutsch etwa: langes Leben – kurzer Traum, Du erwachst schon – eh’ du einschläfst kaum). Rodinna kronika, d. i. Vaterländische Chronik. Redigirt von Neruda (Prag, 4°.) 1863, Nr. 89. – Praha (Prager illustr. Blatt, 4°.) 1869, S. 160: „František Prokop [daselbst auch sein Bildniß im Holzschnitt, das ihn im Alter von 20 Jahren darstellt.] –