BLKÖ:Preißler, Johann

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Preißler, Adalbert
Band: 23 (1872), ab Seite: 257. (Quelle)
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Preißler, Johann (Dechant zu Böhmisch-Leipa und Tonsetzer, Geburtsjahr unbekannt, gest. zu Böhmisch-Leipa im November 1796). Das Gymnasium, die philosophische und theologische Facultät besuchte er in Prag, nach beendeten theologischen Studien erlangte er die Priesterweihe und wurde zuletzt Dechant in Böhmisch-Leipa, wo [258] er auch im vorgerückten Alter starb. Neben seinem Berufsstudium betrieb er mit großer Vorliebe Musik und war ein Schüler des Capellmeisters an der Prager Metropolitankirche, Sehling. Er bildete sich unter ihm zu einem vortrefflichen Pianisten und Sänger. Als letzterer leistete er in einer zur Krönungsfeier der Kaiserin Maria Theresia zu Prag im Jahre 1740 im Clementinischen Jesuiten-Collegium aufgeführten Oper in der Rolle der Judith so Ausgezeichnetes, daß ihn die Kaiserin reich beschenkte und ihm überdieß gestattete, sich sonst noch eine Gnade zu erbitten. Später kam er in das Haus des Grafen Kaunitz als Erzieher, und ertheilte dem jungen Grafen Unterricht in mehreren Lehrfächern, zugleich aber auch in der Musik. In letzterer war P. auch als Componist thätig und hatte in früheren Jahren mehrere Concerte für das Piano und auch viele Sonaten geschrieben, die jedoch allem Anscheine nach nicht im Stiche erschienen sind.

Gerber (Ernst Ludw.), Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, Kühnel, Lex. 8°.) Bd. III, Sp. 764, – Dlabacz (Gottfr. Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 1815, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 507.