Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 23 (1872), ab Seite: 244. (Quelle)
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Die Mutter des Dichters Johann Otto Prechtler war selbst eine Naturdichterin. Sie starb am 20. September 1843 zu Wels in Oberösterreich im hohen Alter. Sie hat sich zuerst durch einige Bühnenstücke bekannt gemacht, welche als Festspiele bei Anwesenheit des Kaisers Franz zu Linz und Salzburg gegeben wurden. Der berühmte Fürsterzbischof von Salzburg, Augustin Gruber [Bd. V, S. 377] hatte sich, ihr Talent würdigend, der mittellosen Frau freundlich angenommen, starb aber zu früh, um sie der gedrückten Lage zu entziehen, in welcher ihre geistigen Fähigkeiten sich nicht zur Reife entfalten konnten. Außer dem als Dichter bekannt gewordenen Sohne Johann Otto hatte sie einen zweiten Sohn, der sich dem geistlichen Stande gewidmet hat, und eine Tochter Marie, welche gleichfalls auf dem Gebiete der Poesie sich versucht hat. Bald nach dem Tode ihrer Mutter veröffentlicht letztere im Localblatte: „Warte an der Donau“ 1843, Nr. 162, eine rührende Elegie auf den Tod ihrer Mutter in wohltönenden Ottavarime, und im neuester Zeit erst erschien von ihr: „Der Sieg des Glaubens. Eine Legende von der heiligen Katharina“ (Sing 1809, Haslinger, kl. 8°.). [Frankl (L. A.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) II. Jahrg. (1843), S. 961: „Die Naturdichterin Prechtler“; – S. 1003: Marie Prechtler. – Allgemeine Theater-Zeitung, herausgegeben von Adolph Bäuerle (Wien, gr. 4°.) 36. Jahrgang [245] (1843), Nr. 229: „Nekrolog der Naturdichterin Prechtler“.]