Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 23 (1872), ab Seite: 231. (Quelle)
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Pražák, Karl (Architekt, geb. zu Prag 3. Februar 1803). Besuchte das Gymnasium, später das Polytechnicum seiner Vaterstadt und trat nach beendeten Studien am 25. Mai 1822 als Praktikant bei der Landes-Baudirection in Prag ein, wo er 1832 zum Wasserbauschreiber und 1837 zum Amtszeichner ernannt wurde. Von 1842 an supplirte P. die Kreis-Ingenieurstelle in Ellbogen, wurde 1844 zum wirklichen Kreis-Ingenieur daselbst ernannt, aber schon 1847 als Amts-Ingenieur zur Landes-Baudirection in Prag übersetzt. Nach Errichtung der General-Baudirection in Wien kam P. unter gleichzeitiger Beförderung zum Ober-Ingenieur zu dieser Behörde und nach Aufhebung derselben in gleicher Eigenschaft in das k. k. Ministerium des Handels und der öffentlichen Bauten. Am 25. März 1854 wurde P., noch als Ober-Ingenieur, zur Substituirung der erledigten Vorstandsstelle bei der österreichisch-schlesischen Landes-Baudirection in Troppau berufen und am 9. August 1856 zum Inspector und Vorstand dieser Behörde ernannt. Am 15. April 1861 übernahm er nach Auflösung der Landesbehörden die Leitung der Landes-Baudepartements bei der österreichisch-schlesischen Landesregierung. Nach 42jähriger Dienstzeit trat P. am 31. August 1864 in den Ruhestand über. Die vorzüglichsten Bauten P.’s sind das Gymnasium auf der Kleinseite in Prag, die großen Colonaden in Karlsbad und Franzensbad. Ferner verfertigte P. die meisten Entwürfe zu den in Böhmen in den Jahren 1849 und 1850 neu erbauten Amtsgebäuden und nahm auch auf die seit 1854 in Schlesien errichteten öffentlichen Gebäude einen entschiedenen Einfluß. Der letzte Bau, dessen Plan P. entwarf, ist das Gymnasium zu Troppau. Das Gebäude enthält außer 14 Lehrzimmern eine Bibliothek, ein physikalisches und ein naturhistorisches Cabinet, die Conferenzzimmer, die Directionskanzlei, der Schuldienerswohnung, einen geräumigen Turnsaal und einen an die Schule anstoßenden besonderen Turnplatz.

Beilage zu Heinrich’s Monatsheften (Troppau, gr. 8°.) 1862 (?) Nr. 1, S. 11: „Ehrenhalle“. –