BLKÖ:Porcia, Johann Ferdinand Fürst

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 23 (1872), ab Seite: 122. (Quelle)
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4. Johann Ferdinand Fürst P. (Staatsmann und Ritter des goldenen Vließes, geb. 1606, gest. 1665). Ein Sohn des Johann Sforza P. aus seiner Ehe mit Anna Maria Freiin von Raunach, kam er schon als Knabe an den Hof Ferdinand’s II., wo er mit dessen Sohne Ferdinand, nachmaligem Kaiser, erzogen wurde. Nachdem er von den großen Reisen, die er gemacht, zurückgekehrt war, ernannte ihn Ferdinand III., der ihm sehr gewogen war, zum Kammerherrn, zum Regimentsrath in Gratz und zum Landesverweser in Krain. Später wurde P. nach Venedig als Gesandter geschickt und nach seiner Rückkunft zum Hofmeister des Erzherzogs Leopold, des späteren Kaisers, ernannt. Unter Kaiser Leopold I. war P. erster Minister und oberster Hofmeister. 1657 erhielt er den Orden des goldenen Vließes und wurde 1662 in den Reichsfürstenstand erhoben. Auch war er es, welcher die Grafschaft Ortenburg in Kärnthen käuflich an sich gebracht und das noch heut stehende schöne Schloß Spital in Kärnthen im Renaissancestyle[WS 1] erbaut hat. Besonderer Huld erfreute sich P. von Seite seines ehemaligen Zöglings, des Kaisers Leopold I., dem die stille ruhige – den Familiengliedern dieses Hauses durchwegs eigene – Art seines Wesens, seine gefällige Gewandtheit und wahrhafte Herzensgüte – auch ein Familienzug – sehr zusagte und der seinen Erzieher mit Huldigungen überhäufte und unter anderen ihm sogar die Stelle eines Obersthofmeisters und Oberstkämmerers lebenslänglich zusicherte. Ueber den Einfluß, den der Fürst auf die Staatsgeschäfte ausübte und der nicht immer von den ersprießlichsten Folgen begleitet war, geben die unten genannten Quellen ausführliche Aufschlüsse. [Gualdo Priorato, Vita di Leopoldo. – Rinck, Leben Leopold’s. – Wagner, Historia Leopoldi. – Wolf (Adam), Fürst Wenzel Lobkowitz, Erster geheimer Rath Kaiser Leopold’s I. 1609–1677 (Wien 1869, Braumüller, 8°.). – Cotta (Joh. Georg), Sac. Rom. Germanici imperii Procerum tam ecclesiasticorum quam secularium notitia historico-heraldico-genealogica ad hodiernum imperii statum accommodata et in supplementum operis genealogici Ritterhusiani adornata (Tubingae 1684).] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Rennaissancestyle.