BLKÖ:Podlipská, Sophie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Podlipsky, Joseph
Band: 23 (1872), ab Seite: 7. (Quelle)
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Podlipská, Sophie (čechische Schriftstellerin, geb. zu Prag 15. Mai 1833). Gattin des Arztes Joseph Podlipsky [s. d. Vorigen). Die Tochter eines Prager Bürgers, Namens Rott, erhielt sie die Erziehung theils im Elternhause, theils in verschiedenen weiblichen Instituten, in welch letzteren jedoch die nationale Seite der Erziehung unberücksichtigt blieb. Als sie 13 Jahre alt war, traten erst Verhältnisse ein, welche ihre Liebe zur Muttersprache und heimischen Literatur weckten. Im Jahre 1858, damals bereits 25 Jahre alt, heirathete sie den Arzt und Schriftsteller Joseph Podlipsky, unter dessen unmittelbarer Anleitung sie auf das Gebiet der Schriftstellerei geführt wurde. So schrieb sie denn Gedichte, Novellen und Erzählungen für die Zeitschriften „Lumír“, „Českomoravská Pokladnice“, d. i. Čechisch-mährisches Schatzkästlein, „Rodinná kronika“, d. i. Nationale Chronik, „Zlatá Praha“, d. i. Das goldene Prag, und einige andere Blätter. Später, 1864, versuchte sie sich auf dem Gebiete der Jugendschriftstellerei, auf welches sie, selbst Mutter, durch das Bedürfniß, ihre eigenen Kinder in ihrer Weise in der heimischen Sprache belehrend zu unterhalten, geführt worden war. So erschien denn die Jugendschrift: Tři povídky pro milou dorůstající mládež“, d. i. Drei Erzählungen für die liebe reifere Jugend (Prag 1864, 8°., mit Lith.). Ihre letzte literarische Arbeit war eine čechische Uebersetzung des Romans „Consuelo“ der berühmten französischen Schriftstellerin George Sand, der im Jahre 1864 bei Kober in Prag in Lieferungen erschienen ist. Frau Podlipská schickte ein Exemplar dieser Uebersetzung an Frau George Sand, welche für diese Aufmerksamkeit der Uebersetzerin in einem eigenhändigen Schreiben in liebenswürdigster Weise geantwortet hat. Auch deutsche Blätter („Presse“ 1865, Nr. 54, „Fremdenblatt“ 1865, Nr. 55) haben eine Uebersetzung dieses Schreibens gebracht. Frau P. ist seit 1867 Witwe. Die čechische Schriftstellerin Karoline Světlá[WS 1] ist ihre Schwester.

Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex 8°.) Bd. VI, S. 495, Nr. 2. – Magazin für Literatur des Auslandes, herausg. von J. Lehmann (Leipzig, 4°.) 1865, S. 79, im Texte. – Litoměřický všeobecný domácí a hospodářský kalendář na rok 1864, d. i. Leitmeritzer allgemeiner Haus- und Wirthschafts-Kalender auf das Jahr 1864 (Leitmeritz, C. W. Medau, 4°.) S. 98, im Aufsatze: „Působení žen českých“, d. i. Leistungen der čechischen Frauen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ist ihre Karoline Světlá.