Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 22 (1870), ab Seite: 293. (Quelle)
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Bemerkenswerth ist noch der Prälat Joseph Piller (geb. zu Poisdorf in Niederösterreich im Jahre 1793, gest. zu Wien im Jahre 1866), der durch seine letztwilligen Verfügungen sich ein bleibendes Andenken gestiftet hat. Piller war Jubilarpriester, inful. Prälat, Dom-Cantor, Ritter des Ordens der eisernen Krone 3. Cl. und des Franz Joseph-Ordens, fürsterzbisch. Consistorialrath und Rath des Ehegerichtes, Inhaber der großen goldenen Salvator-Medaille der Stadt Wien. In seinem, vom 2. Juni 1865 datirten und eigenhändig geschriebenen Testamente setzte er zum Universalerben ein das erzbischöfliche Knabenseminar in Wien, das aber an die Verwandten des verstorbenen Prälaten, an mehrere Kirchen und Wohlthätigkeitsanstalten, ferner an die Dienstleute desselben namhafte Legate, und zwar ohne Unkosten und Abzüge zu zahlen hat. Nach oberflächlicher Schätzung der Zeitung „Volksfreund“ dürften dem Knabenseminar wenigstens 50.000 fl. in Werthpapieren bleiben. Dafür sollen zwei Zöglinge aus Poisdorf, womöglich ein Müllerssohn aus der Engelsherrnmühle und ein Schullehrerssohn, im Seminar erhalten werden. Sonst wäre auf [294] talentvolle Knaben aus Poisdorf oder Wilhelmsdorf Rücksicht zu nehmen, und hat der jeweilige Pfarrer von Poisdorf das Vorschlagrecht. Dieses Vermögen soll im Seminar abgesondert unter dem Titel: „Prälat Piller’sche Universal-Erbschaft“ verwaltet werden, und im Falle der Aufhebung des Seminars dem Armeninstitute zu Poisdorf zufallen. Zum Executor des Testaments ernannte Prälat Piller den k. k. n. ö. Regierungsrath Herrn Johann Pretsch v. Lerchenhorst. [Wiener Journal 1866, Nr. 8. – Fremden-Blatt. Herausg. von Gust. Ritter v. Heine (Wien, 4°.) 1866, Nr. 275].