BLKÖ:Petz, Anton Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Pez, Bernhard
Band: 22 (1870), ab Seite: 144. (Quelle)
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Petz, Anton Freiherr von (k. k. Contre-Admiral und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Venitze in Siebenbürgen im Jahre 1819). Entstammt einer ungarischen Adelsfamilie, trat am 25. Juli 1837, 18 Jahre alt, als Cadet in die kaiserliche Marine, wurde am 1. August 1842 Fregatten-Fähnrich, am 16. August 1845 Linienschiffs-Fähnrich, am 22. April 1848 Fregatten-Lieutenant, am 10. April 1850 Linienschiffs-Lieutenant, am 11. Juli 1853 Corvetten-Capitän, am 14. December 1856 Fregatten-Capitän, am 25. August 1861 Linienschiffs-Capitän und am 22. Juli 1866 Contre-Admiral. Während dieser Zeit hat P. als Personal-Adjutant Sr. kais. Hoheit Weiland Erzherzog Friedrich, dann als Professor der Mathematik am See-Collegium in Venedig, als Commandant nacheinander von 12 Kriegsschiffen, und zwar des Dampfers „Vulcan“, der Corvette „Titania“, der Brigg „Pylades“, der Corvetten „Minerva“ und „Diana“, des Dampfers „Elisabeth“, der Corvette „Karolina“, der Fregatten „Radetzky“, „Novara“, „Schwarzenberg“ und „Venus“, endlich des Linienschiffs „Kaiser“ und dann als Commandant einer zu einer Expedition nach Südamerika designirten Schiffsabtheilung sich als ebenso tüchtiger und umsichtsvoller, wie als unerschrockener und tapferer Seeofficier bei vielen Gelegenheiten bewährt. Im Jahre 1841 hat derselbe an Bord der k. k. Fregatte „Guerriera* unter Befehl des Erzherzog Friedrich an der Expedition gegen die Drusen, bei der Blockade von Alexandrien, im Sturme von Saida, endlich am Bombardement von Beirut und Jean d’Acre Theil genommen. Im Jahre 1849 wohnte er wiederholt Seegefechten bei, das eine Mal, als der Dampfer „Pio nono“, unterstützt durch das Feuer mehrerer bewaffneter Trabakel die Corvette „Clemenza“ von Chioggia nach Malamocco schleppte und von Sr. Majestät Dampfern „Vulcan“, „Custozza“ und „Curtatone“ angegriffen und beschossen wurde, das andere Mal bei Strandung des k. k. Dampfers „Vulcan“ unter den Batterien Brondolo an der Mündung der Etsch, wo er seines ausgezeichneten Verhaltens wegen im Berichte seines Commandanten ehrenvoll genannt wurde. Zuletzt commandirte er in der Seeschlacht von Lissa am 20. Juli 1866 das Linienschiff „Kaiser“ und die zweite Division der operativen Escadre. Aus Anlaß seiner dabei bewiesenen hervorragenden Tapferkeit als Divisions- und Schiffscommandant wurde ihm in dem nach beendigtem Feldzuge zusammenberufenen Capitel des Maria Theresien-Ordens das Ritterkreuz desselben mit kais. Cabinetsschreiben ddo. 29. August 1866 zuerkannt und P. den Statuten des Ordens gemäß im Jahre 1867 in den erbländischen Freiherrnstand erhoben. Zur Zeit befindet, sich P. als Chef der ostasiatischen Expedition zur See, und erstattet seine Berichte über die Erfolge seiner Fahrt, welche in der amtlichen „Wiener Zeitung“ veröffentlicht werden. Die letzten Nachrichten kamen aus Guatemala und reichten bis zum 28. Februar d. J. (1870). Contre-Admiral Baron Petz hatte an diesem Tage den Handels- und Schifffahrts-Vertrag mit diesem wichtigsten unter den Freistaaten Central-Amerika’s unterzeichnet und stand im Begriffe, über Panama mit einem Localdampfer [145] nach Callao in Peru weiter zu reisen.

Freiherrnstands-Diplom vom 8. August 1867. – Wappen. In Roth ein silberner rothbezungter Löwe auf grünem, den Fußrand durchziehenden Rasengrunde, in der rechten Vorderpranke ein Schwert an goldenem Griffe über sich schwingend, in der linken ein hohes goldenes, in den drei oberen Enden tatzenartig ausgehendes Kreuz vor sich tragend. Auf dem Hauptrande des Schildes ruht die Freiherrnkrone mit einem daraufgestellten gekrönten Turnierhelme, aus dessen Krone ein dem im Schilde ersichtlichen ähnlicher bewehrter und beladener Löwe mit von einander gebreiteten Pranken vorwärts gekehrt hervorwächst. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten roth, rechts mit Silber, links mit Gold belegt. Schildhalter sind zwei vorwärts gekehrte Matrosen in blauen Blousen, weißen Beinkleidern und schwarzen breitkrempigen Hüten auf einer unter dem Schilde sich verbreitenden Broncearabeske angebracht, jeder mit der dem Schilde zugekehrten Hand diesen stützend, und in der anderen der rechtseitige ein Enterbeil, der linkseitige ein Schiffsruder niederwärts gestemmt haltend.