Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Petrović, Miloslav
Band: 22 (1870), ab Seite: 128. (Quelle)
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12. Paul Petrović (Maler, geb. zu Temesvár im Jahre 1818). Seine Eltern waren arme Serben. Der Sohn wurde zwar in die Schule geschickt, lernte aber schwer, und sollte nun zu einem Handwerker in die Lehre kommen; später entwickelten sich seine Anlagen und da er Lust zur Malerei zeigte, erlernte er das Malen, worin er ganz gute Fortschritte machte. Ein Bildniß seiner Hand, das einen alten Invaliden vorstellte, war im Jahre 1835 in der Ausstellung im Gebäude der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien zu sehen. Er lebte nun von seiner Kunst und heirathete. Da ergriff ihn mit einem Male eine unbezwingliche Reiselust und im Jahre 1843 machte er sich, Weib, Kinder, Eltern und sein Hab und Gut im Stiche lassend, auf und davon und ging auf Reisen. Er verstand außer der serbischen und rumänischen nur noch die deutsche Sprache. Nichtsdestoweniger schlug er sich durch, besuchte in den zwei Jahren 1843 und 1844 Paris, London, Rom, Neapel, Alexandrien und Cairo, ging dann nach Ostindien und von dort nach China. Auf dieser Wanderung erlernte er englisch[WS 1], französisch, indisch und chinesisch. Mit Malen von Bildnissen brachte er sich fort, machte besonders in Calcutta, vornehmlich bei den Engländern, und in Hong-Kong glänzende Geschäfte und erwarb viel Geld. Im Jahre 1851 ging er von China nach Californien, schlug in San Francisco sein Atelier auf, verlor aber bei dem großen Brande, der San Francisco einäscherte, seine ganze Habe. Aus Californien begab er sich nach den Sandwichsinseln und von diesen [129] nach Südamerika, wo er in Valparaiso und Chili längere Zeit verweilte. Nach Valparaiso wurde an ihn auf Verlangen seines Vaters und seiner Frau im Wege des österreichischen Consulats geschrieben und dasselbe gebeten, ihn zur Rückkehr nach Hause zu bereden. Ob er diesem Verlangen nachgekommen, ist nicht bekannt. Von ihm selbst waren Mittheilungen aus Hong-Kong in der serbischen Zeitung (Srbski narodni list) in den Jahren 1846 und 1847 abgedruckt. [Kukuljević-Sakcinki, Slovník u. s. w., S. 344.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: englich.