Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Peška, Friedrich
Band: 22 (1870), ab Seite: 49. (Quelle)
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Pesjak, auch Pessiak, Luise (slovenische Dichterin, geb. zu Laibach 12. Juni 1828). Tochter des Hof- und Gerichtsadvocaten in Laibach Dr. Crobath aus dessen Ehe mit Josephine Brugnack, einer gebornen Polin. Luise erhielt im Elternhause eine vorzügliche Erziehung. Es war dasselbe der Sammelplatz der damaligen slovenischen Literaten, darunter Zhop, Kastelitz, Preshern u. A. Auch der damals in Laibach [50] im Exil lebende polnische Emigrant Emil Korytko [Bd. XII, S. 473] war daselbst ein häufiger Gast. Der gefeierte krainische Dichter Preshern stand zu Doctor Crobath in den freundschaftlichsten Beziehungen und arbeitete seit seinem Austritte aus dem Staatsdienste bis zu seiner Ernennung zum Advocaten in Krainburg als Concipient in seiner Kanzlei. Preshern ertheilte dem wißbegierigen Mädchen aus eigenem Antriebe in den Jahren 1840–1844 Unterricht in der Weltgeschichte, in der slovenischen, lateinischen und englischen Sprache. Auch die Studien ihres Bruders Ludwig Crobath, nunmehrigen Hof-und Gerichtsadvocaten in Wien, regten den Geist Luisen’s an, und sie nahm an seinem Privatunterrichte in den Gymnasial-Lehrfächern bis zur vollendeten sechsten Classe Theil. Am 3. October 1848 vermälte sich Luise mit Simon Pesjak, Kaufmann in Laibach. Luisens slovenische Gedichte erscheinen seit Jahren in den von Bleiweis redigirten „Novice“, im „Slovenki Glasnik“; im „Koledařick“, den die Slovenska matica und die Drustvo sv Mohora herausgibt; ihre deutschen Dichtungen in Abel Luksić’s „Slavischen Blättern“ und in den verschiedenen, in Laibach veröffentlichten deutschen Journalen. Unter ihren deutschen Dichtungen befinden sich mehrere neue Uebertragungen slovenischer Poeten, u. a. des oberwähnten Preshern, Koseski’s, Jenko’s u. A. Eine Sammlung derselben soll demnächst im Drucke erscheinen, ebenso eine slovenische Originalnovelle im nächsten Jahrgange des von der „Slovenska matica“ herausgegebenen Almanachs „Letopis“. Auch hat die Dichterin zwei slovenische Stücke geschrieben, und zwar: „Kljukec je od smerti vstal“, und das einactige „Svitoslav Zajček“, beide Bearbeitungen aus dem Deutschen. Ersteres ist im Jahre 1864 in einer Beseda welche das krainische Casino (Čitavnica) in Laibach veranstaltete, mit Beifall aufgeführt worden.

Slavische Blätter, herausgegeben von Abel Luksić (Wien, 4°.) 1865, S. 61, im „Laibacher Briefe“, u. S. 174, im „Literaturberichte aus Krain“. – Handschriftliche Mittheilungen von Karl Deschmann.