BLKÖ:Penz von Döllitz, Johann

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Penz, Franz de Paula
Band: 21 (1870), ab Seite: 456. (Quelle)
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Penz von Döllitz, Johann (k. k. Oberstlieutenant, geb. zu Serfaus – nicht, wie es in der Militär-Zeitung heißt, Serfans – im Oberinnthale Tirols 17. October 1763, gest. zu Wiener-Neustadt 4. December 1849). Im März 1791 trat er nach beendigten philosophischen Studien freiwillig in das Tiroler Scharfschützen-Corps als Gemeiner ein, wurde im Jahre 1794 Unterlieutenant, im Jahre 1800 Oberlieutenant, im Jahre 1801 Hauptmann der Tiroler Landmiliz; im Jahre 1814 Major und Commandant des ersten Feldjäger-Bataillons und trat im Jahre 1829 vorgerückten Alters wegen als Oberstlieutenant in den Ruhestand über. Während dieser 41jährigen Dienstzeit hatte P. in 16 Feldzügen 176 feindliche Affairen und 14 Hauptschlachten mitgemacht und 17 Ueberfälle als Parteigänger glücklich ausgeführt. Für einen Ueberfall bei Wegenbusch am Rohrflusse, im Jahre 1793, wo er mehrere Officiere und 150 Mann zu Kriegsgefangenen machte, erhielt er die silberne Tapferkeits-Medaille; bei Neerwinden, für die Eroberung von zwei Kanonen und die Behauptung des Ortes Orsmail die goldene Tapferkeits-Medaille. Für seine Bravour bei Charleroi, wo er mit seinen Jägern unter heftigem feindlichen Kanonen- und Kartätschenfeuer die Verschanzungen der Erste erstieg und die vom Feinde besetzte Brücke über die Sambre forcirte, wurde er zum Lieutenant befördert. Im Jahre 1800 nahm er bei Donauwörth nach heftigem Widerstande den Commandanten mit mehreren Hundert Mann gefangen und erbeutete 200 Pferde; auch nahm er bei Hechingen die verlorenen österreichischen Magazine dem Feinde wieder ab. Nach geschlossenem Frieden wurde er im Jahre 1801 Lehrer des [457] Vorpostendienstes in der Wiener-Neustädter Militär-Akademie, welche er jedoch wieder verließ, um als Hauptmann zur Tiroler Landmiliz zu kommen. Dort gelang es seiner Energie, in den Grenz-Landgerichten Landeck, Pfung und Naudersberg bald zwei Standschützen-Compagnien zu bilden, wodurch der Grund zum 1. Landmiliz-Regimente gelegt wurde. Als Belohnung erhielt Hauptmann Penz von Erzherzog Johann eine eigene Standarte. Im Jahre 1805 verlor er in Tirol den größten Theil seines Vermögens, das Haus seiner Gattin wurde vom Feinde geplündert und verwüstet, und, da Tirol bayerisch geworden, erhielt P. eine andere Bestimmung. Er kam zunächst als überzähliger Hauptmann zu Strauch-Infanterie. Im Jahre 1809 gerieth er zu wiederholten Malen in Kriegsgefangenschaft, wobei er sich jedesmal selbst ranzionirte und einmal mit Lebensgefahr aber glücklichem Erfolge den Auftrag des Generals Rothkirch], sich nach Wels zu verfügen und die Stärke des Feindes, seine Stellungen und Bewegungen auszuforschen, zugleich aber auch heimlich das Volk zur Ausdauer zu ermuntern, ausführte. Im Jahre 1813 stand er mit dem-Regimente Strauch bei Leipzig. In der Völkerschlacht eroberte er die sehr wichtige Position bei Döllitz, wornach er bei seiner Erhebung in den Adelstand das Prädicat erhielt. Im Jahre 1815 machte er den Zug nach Frankreich, im Jahre 1821 jenen nach Neapel mit, wo er für seine Leistung mit dem sicilianischen St. Georgs-Orden della Reunione ausgezeichnet worden. Der wackere Soldat erreichte das hohe Alter von 86 Jahren. Seine Erhebung in den Adelstand war im Jahre 1830 erfolgt. Kneschke’s „Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon“, Bd. VII, S. 93, nennt sein Prädicat irrig Dolitz statt Döllitz.

Tiroler Schützen-Zeitung (Innsbruck, 4°.) 1850, Nr. 27. – Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, 4°.) Jahrg. 1850, S. 136.