Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Patay, Stephan
Band: 21 (1870), ab Seite: 347. (Quelle)
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Noch sind bemerkenswerth zwei Zeitgenossen, beide Abgeordnete des ungarischen Landtages, Joseph Patay des Landtages im Jahre 1848 und Stephan Patay des Landtages im Jahre 1861. Beide gehören einer und derselben Familie an und stehen im verwandtschaftlichen Verhältnisse von Onkel (Joseph) und Neffe (Stephan).

1. Joseph war einer der hitzigsten Bewegungsmänner des Jahres 1848, und Levitschnigg bemerkt über ihn, „daß er oft an eine aus der Halle nach dem Sitzungssaale der Deputatenkammer emporsteigende Poissarde mahnte“. P. interpellirte in dem denkwürdigen 48ger Landtage den Kriegsminister wegen des mit den Raizen abgeschlossenen Waffenstillstandes, den er für eine Schmach Ungarns erklärte; ebenso später wegen der angeblichen Truppensendung nach Italien. Anläßlich der Debatte über die Stockprügelstrafe geriethen Patay und Stephan Graf Széchenyi so hart aneinander, daß die Sache in einem Duelle ausgetragen werden mußte. Später war P. Mitglied der Wiener Deputation und des am 21. September gebildeten Landesvertheidigungs-Ausschusses. Auch befand er sich bei der Commission, welche, nachdem sich das Gerücht von dem Verschwinden der ungarischen Krone verbreitet, sich am 18. December zum Kronhüter Úrményi begab, um sich, nachdem eines fehlenden Schlüssels wegen der Deckel der die Krone bergenden eisernen Kiste gewaltsam aufgeschlagen werden mußte, von ihrem und dem Vorhandensein der übrigen Reichskleinodien zu überzeugen. [Levitschnigg (Heinrich Ritter v.), Kossuth und seine Bannerschaft. Silhouetten aus dem Nachmärz in Ungarn (Pesth 1850, Gustav Heckenast, 8°.) Bd. II, S. 180.] –