BLKÖ:Pagliarucci von Kieselstein, Maria

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Päsmayer, Anton
Band: 21 (1870), ab Seite: 173. (Quelle)
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Pagliarucci von Kieselstein, Maria (Malerin). Zeitgenossin. Diese Dame, einer im Jahre 1829 geadelten und in Krain ansässigen Familie angehörend, lebt in Klagenfurt. Frühzeitig beurkundete sie große Liebe und ungewöhnliches Talent zur Kunst. Je größere Fortschritte sie darin machte, desto mehr fühlte sie sich von den Gemälden Murillo’s angezogen und besuchte, um diesen großen Meister in seinen besten Werken zu [174] studiren, jene Städte, in deren Gallerien sich seine Bilder befanden. Diese copirte sie alsdann mit großer Treue, immer tiefer in den Geist des großen Meisters eindringend. Als das Altarbild der Klagenfurter Gymnasialcapelle schon so schadhaft geworden, daß es durch ein neues ersetzt werden mußte, bot sich die Künstlerin selbst an, zu diesem Zwecke eines zu malen. Ihre Wahl bewies künstlerischen Geschmack, die Ausführung ein seltenes Kunsttalent. Die Dame begab sich, um ihr Versprechen zu erfüllen, im Jahre 1858 eigens nach Dresden und copirte dort die berühmte Madonna Murillo’s, dieses Juwel der Dresdener Bildergallerie. In einer der letzten Wochen des Jahres 1858 erfolgte die feierliche Aufstellung und Enthüllung dieser werthvollen Kunstgabe. Wie bemerkt, hat die Künstlerin noch mehrere andere Werke Murillo’s, darunter den in der Münchener Gallerie befindlichen „Betteljungen“, in gelungener Weise copirt. In ihrem Atelier befinden sich übrigens auch Originalarbeiten, Studienköpfe, Bildnisse u. dgl. m.

Carinthia (Klagenfurter Wochenblatt, 4°.) 48. Jahrg, (1858), Nr. 49, S. 195. –