BLKÖ:Paar, Wenzel Johann Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Paar, Wenzel Graf
Band: 21 (1870), ab Seite: 149. (Quelle)
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16. Wenzel Johann Joseph (geb. 7 August 1719, gest. 4. Juli 1792), erster Fürst, ein Sohn des Grafen Johann Leopold aus dessen Ehe mit Maria Theresia Gräfin Sternberg. Der Graf, nachmalige Fürst, war k. k. wirklicher Rath, Kämmerer und oberster Reichs-, Hof- und General-Erblandpostmeister. Als er sich nach Kaiser Karl’s VI. Tode beim Reichsvicariat um die Belehnung auf das kais. Hof-Postamt meldete, wurde er ein für alle Male abgewiesen. Ueberhaupt hielt man, seitdem die Kaiserwürde von dem Hause Oesterreich abgekommen, das Paar’sche Hof-Postamt für erloschen, und im Diplom, worin Karl VII. das Taxis’sche Lehen zu einem Thronlehen erhob (1744), wird Taxis Erb-General- und Obersthof-Postmeister genannt. Diese für Paar so nachtheilige Gestaltung der Dinge blieb unter Franz I. unverändert. Manche Versuche des im Jahre 1769 zum Fürsten erhobenen Grafen blieben erfolglos, nun erhielt der Fürst – und, wie es scheint, zunächst in seiner Eigenschaft als Reichs-Hof-Postmeister – den Auftrag, die Erzherzogin Maria Antoinette als Braut des Dauphin auf ihrer Reise nach Frankreich zu geleiten, und er befand sich auch im Gefolge der künftigen Königin, als diese April bis Mai 1770 diese verhängnißvolle Reise antrat. Bei der Gründung des St. Stephan-Ordens am 6. Mai 1764 befand sich P. in der Zahl der acht zuerst ernannten Commandeurs[WS 1]; später erhielt er das Großkreuz. Mit Diplom vom 5. August 1769 wurde ihm für sich und seine männliche Nachkommenschaft, jedoch mit der Beschränkung auf den das Majorat Antretenden, die Fürstenwürde verliehen. Der von Nagler [Bd. X, S. 445] erwähnte Kunstliebhaber Wenzel Graf Paar, der sich in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts durch landschaftliche Zeichnungen und Radirungen bekannt gemacht hat, dürfte aber sein Sohn, gleichfalls Wenzel (geb. 1744, gest. 1812), sein. Nach ihm hat Herzinger fünf Landschaften in Aquatinta (4°.) geätzt und I. Werthheim fünf Andere (8°.) radirt. Auch von Gabet und Ponheimer sind Radirungen nach Zeichnungen des Grafen, [150] sowie Radirungen von dessen Hand selbst bekannt. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Commmandeurs.