BLKÖ:Ottenfels-Gschwind, die Familie, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 131. (Quelle)
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Zur Genealogie der Familie Ottenfels-Gschwind. Die Ottenfels, genannt von Gschwind, sind ein altes kärnthnisches Adelsgeschlecht. Johann Sigmund Otto (geb. 1593) wurde laut Receptions-Urkunde ddo. 30. Jänner 1643 als ständisches Mitglied Kärnthens anerkannt und von Kaiser Ferdinand III. mit Diplom vom 20. Juli 1653 mit dem Prädicate von Ottenfels in den Reichsritterstand erhoben. Sein Sohn Wolf Jacob (geb. 1641, gest. 1714) wurde 1696 in Krain und 1698 in Steiermark in das ständische Consortium aufgenommen und von Kaiser Joseph I. mit Diplom vom 20. August 1710 in den erbländisch-österreichischen Freiherrnstand erhoben. Bis dahin hießen sie Otto Freiherrn von Ottenfels. Wolf Jacob’s Sohn Wolf Franz wurde von Johann Martin Freiherrn Gschwind von Pockstein, kais. General-Feldmarschall, Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 35 und Hofkriegsrath, dem Letzten seines Geschlechtes, als nächster Agnat laut Testament mit der Verpflichtung, Namen und Wappen derer von Gschwind dem seinigen beizufügen, zum Erben seiner Fideicommißgüter Töschldorf und Labeck in Kärnthen eingesetzt. Seither nennen sich die Freiherren von Ottenfels: Ottenfels-Gschwind. Die Ahnenreihe stellt sich folgendermaßen: Vincenz Otto und Justina Schneeweis von Arnoldstein; Jacob O. und Barbara Singer von Steinfeld; Johann Sigmund Otto Ritter von Ottenfels und Maria Anna Freiin Gschwind von Pockstein; Wolf Jacob Freiherr von Ottenfels und Eleonore Mitnacht auf Wertenau; Wolf Franz Freiherr von Ottenfels-Gschwind (gest. 15. Februar 1751) und Maria Franziska von Haideck; Franz X. Johann Freiherr Ottenfels-Gschwind und 1) Aloisia Freiin von Kulmer (geb. 1751, gest. 1779), 2) Maria von Hüttner, verwitw. Freiin von Rottenberg; Franz Xaver Freih. von Ottenfels-Gschwind [s. d. S. 130] und Josepha Freiin von Schlaun, genannt von Linden.

Der heutige Familienstand der Ottenfels-Gschwind besteht aus den Nachkommen des letztgenannten Franz Xaver und seiner Gattin Josepha Freiin von Schlaun. Von Franz Xaver’s Geschwistern starb der Bruder Joseph (geb. 22. Februar 1773) als k. k. Kämmerer unvermält am 13. Juli 1823; die Schwester Maria Anna (geb. 8. März 1771), Sternkreuz-Ordensdame, war seit 1796 mit Joseph Emanuel Grafen Batthyány von Nemeth-Ujvár zu Jormanshorf vermält und ist am 8. Juni 1823 gestorben. Franz Xaver hat folgende Kinder: Wilhelmine (geb. 12. März 1817), Sternkreuz-Ordensdame, vermält (seit 28. Mai 1846) mit Wilhelm Grafen Attems; – Moriz Franz (geb. 3. Juni 1820), der jetzige Chef des Hauses, Oberst-Erbland-Falkenmeister des Herzogthums Kärnthen, k. k Kämmerer, Botschaftsrath und Agent für die geistlichen Angelegenheiten in Rom; vermält (seit 29. October 1859) mit Emile Gräfin d’Affry, aus welcher Ehe eine Tochter Natalie (geb. 7. August 1864) abstammt.

Wappen. Quadrirter Schild mit Mittelschild. Dieser letztere ist blau und golden gespalten; im vorderen blauen Felde steht ein geharnischter Mann mit offenem Visir und goldener Krone, in der Rechten einen Scepter haltend, die Linke in die Hüfte stemmend (ursprünglich Stammwappen der Otto); im hinteren goldenen Felde ist der Oberleib eines einwärts gewendeten natürlichen Löwen mit goldenem Halsring und davon herabhängender Kette zu sehen. Hauptschild. 1 und 4: in Roth zwei silberne schrägrechte Balken; 2 und 3: in Gold eine auf Felsen erbaute Burg mit einem in der Mitte emporstehenden und oben mit einer Spitzkrone bedeckten Thurme. Auf dem Schilde ruhen vier offene gekrönte Turnierhelme; aus der Krone des ersten (rechten) wächst der geharnischte Mann des Herzschildes; die Krone des zweiten trägt [132] die Burg, die des dritten drei wallende schwarze Federn und jene des vierten den Bären. Die Helmdecken sind allseits rechts schwarz mit Gold, links roth mit Silberbelegt.