Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Orosz, Joseph von
Band: 21 (1870), ab Seite: 106. (Quelle)
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Orosz, Franz (gelehrter Paulanermönch, geb. in Ungarn. Geburts- und Todesjahr unbekannt, lebte um die Mitte des 18. Jahrhunderts). Franz O. entstammt einer vornehmen ungarischen Familie, den Orosz von Balásfalva. Ueber seine Erziehung und seine Jugendgeschichte liegen keine näheren Nachrichten vor. Er war in den Paulanerorden getreten und hat als Mönch desselben mehrere verdienstliche Werke geschrieben, deren einige im Drucke erschienen, andere hingegen in Handschrift zurückgeblieben sind. Mit Hinweglassung seiner homiletischen und aszetischen Schriften, welche übrigens in Danielik und Horányi nachgelesen werden können, sind anzuführen: „Synopsis Annalium Eremi-Coenobicorum FF. Eremitarum Ordinis S. Pauli etc. etc. ordinis progressum ... cum fundationibus Monasteriorum, vitasque FF. suorum ... illustrium ... nec von quaedam alia scitu digna referens“ (Sopronii 1747, 8°.); – „Orationes Regum et Principum magni Regni Hungariae ab Attilae Regis temporibus usque ad an. 1598 inclusive etc. ex celeberrimis Rerum Hung. Chronologis collectae et exegesibus historicis illustratae“ (Gunzburgi 1754, 8°.), das Buch enthält 84 Reden, wie sie Werböcz, Istvánfy, Bonfinius u. A. mittheilen; Orosz hat das Werk seinem Oheim Paul Orosz von Balásfalva, Bischof von Ansar, Abt von Veszprim und Beisitzer der Septemviraltafel, gewidmet und überdieß eine Geschichte der Familie Orosz beigegeben; – „Első Lajos Magyar királynak ditsöséges országlásárul élete folytáig viseltt Dolgairul ugyan ő Felsége János nevü Belsö-Titok-tartó Notariussátul szerzett rövid krónika …“, d. i. Kurze Chronik der ruhmwürdigen Regierung des Königs Ludwig I. (Budán 1760, 8°.), es ist dieß die erste ungarische Bearbeitung der lateinischen Chronik des Notar und Archidiakon Johannes de Küküllö. Auch diese Schrift hat O. einem Verwandten, dem Obersten Joseph Orosz, gewidmet und erzählt dessen Schicksale wie noch Einiges über die Familie Orosz. Von seinen aszetischen Schriften ist nur die ungarische, unter dem Titel: „Lelki kintsekkel rakott tárház ...“ (Kaschau 1769, 8°.) erschienene Uebersetzung der „Flores biblici“ von Nikolaus Hanapi bemerkenswerth.

Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et [107] Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, A. Loewe, 8°.) Tomus II, p. 708. – Danielik (József), Magyar irók. Zweiter, den ersten ergänzender Theil, S. 238. – Toldy (Ferenc), A Magyar nemzeti irodalom törtenéte a legrégibb időktől a jelenkorig rövid előadásban, d. i. Geschichte der ungarischen National-Literatur von der ältesten Zeit bis auf die Gegenwart (Pesth 1864–1865, Gust. Emich, gr. 8°.) S. 106. – Catalogus Bibliothecae Hungaricae Francisci com. Széchényi. Tomus I. Scriptores hungaros et rerum hungaricarum typis editos complexus (Sopronii 1799, Siess, 8°.) pars II, p. 130.