BLKÖ:Neumann, von (Beamter)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Neumayr, Georg
Band: 20 (1869), ab Seite: 292. (Quelle)
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15. v. Neumann, dessen Taufname nicht bekannt ist, war in den Sechziger-Jahren des achtzehnten Jahrhunderts Beamter bei dem Salzdepot in Lippa, einem Marktflecken im Temeser Banat, und hatte mit Knoll, dem Verwalter des Temesvárer Districtes, Laff, Controlor von Csánad, und dem Administrationsrathe Hildebrand den Auftrag, für die aus dem Hauenstein’schen, Trier’schen und aus Lothringen im April 1763 im Banat zur Colonisirung desselben anlangenden Auswanderer Dorfschaften anzulegen, Wohnungen zu errichten, überhaupt das Colonisationswerk mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern. In der That blieb Herr von Neumann in der ihm gewordenen Aufgabe nicht nur nicht zurück, sondern eine große Anzahl der noch heute bestehenden Ortschaften verdankt ihm ihren Ursprung. So war es er, der im Jahre 1764 nach Lippa vierundachtzig Familien versetzte, größtentheils deutsche Handwerker, darunter Seidenstrumpfwirker, im nämlichen Jahre vollendete er das Dorf Gutenbrunn mit 148, baute 1765 Neudorf mit 150, 1766 Schöndorf mit 200, Engelsbrunn mit 106 Häusern. Ferner wurden durch Verwendung N.’s, der im Jahre 1770 bereits Mitglied der k. k. Landesadministration war, in den Jahren 1770 und 1771 Klein-Jétsa mit 101, Mastort und Heufeld, mit je 80, Charleville und Soulteur, wo Deutsche und Lothringer vermischt wohnten, mit je 64 Häusern vollendet. Noch gründete er um dieselbe Zeit Albrechtsflur mit 80, Marienfeld mit 125, Blumenthal mit 95 und Greifenthal mit 30 Häusern, dann Altringen für 32 Tirolerfamilien von Trient, Neuhof, Buchberg mit gleicher Anzahl Wohnungen und Lichtenwald mit 42 Häusern für walachische Ansiedler. Alle diese Dörfer erhoben sich aus den Ruinen längst erloschener Ortschaften, die in den Kriegen des 17. Jahrhunderts[WS 1] verwüstet worden und sich auch nicht mehr dem Namen nach erhalten haben. Endlich legte er noch im Jahre 1772 die Orte Kreuzstätten zu 65, Wiesenheid zu 100 und Königshof zu 30 Häusern an, und vermehrte den Ort Szent-András, den Sitz des Temeser Districtsverwalters, mit 42 Familien. Ueber diesen Colonisator des Banates, der innerhalb eines Jahrzehends so viel gethan und dessen Andenken gewiß verdient, der Vergessenheit entrissen zu werden, Näheres aufzufinden, ist mir nicht gelungen. [Schwicker (Johann Heinr.), Geschichte des Temeser Banats. Historische Bilder und Skizzen (Groß-Becskerek 1861, Fr. P. Bettelheim, gr. 8°.) S. 372, 376, 377, 395 u. 396.]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 17. und 17. Jahrhunderts.