BLKÖ:Nehr, Cyrill Ritter von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Nehez, Karl
Band: 20 (1869), ab Seite: 135. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Cyrill von Nehr in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Nehr, Cyrill Ritter von|20|135|}}

Nehr, Cyrill Ritter von (k. k. Hauptmann, geb. zu Wien in Niederösterreich im Jahre 1815). Trat im Jahre 1830, 15 Jahre alt, als Tambour in das k. k. Bombardiercorps ein und machte dann die unteren Chargen, als Kanonier, Bombardier, Feuerwerker und Oberfeuerwerker durch, bis er nach achtzehnjähriger Dienstzeit am 26. Juni 1848 zum Unterlieutenant, am 6. März 1849 zum Oberlieutenant im 2. Feldartillerie-Regimente befördert, im Mai 1850 aber als Hauptmann zweiter Classe in den Pensionsstand übersetzt worden ist. Innerhalb dieser zwanzigjährigen Dienstzeit hat N. glänzende Beweise von Muth und Tapferkeit gegeben; so hatte er sich zuerst bei der Vertheidigung des Zeughauses in [136] Wien am 6. October 1848 so sehr ausgezeichnet, daß ihm Se. Majestät Kaiser Ferdinand am 11. October d. J. den Orden der eisernen Krone dritter Classe verlieh. Im darauffolgenden Jahre machte er den ungarischen Feldzug mit und bewährte im-Gefechte bei Nagy-Sarlo (19. April 1849) seine bereits erprobte Tapferkeit neuerdings in solcher Weise, daß er das Militär-Verdienstkreuz erhielt. Noch kämpfte er in ausgezeichneter Weise bei Pered (16. Juni 1849), wo er durch sein kühnes Vordringen auf Kartätschenschußdistanz den Feind in die Flucht schlug, hierbei drei Kanonen eroberte und den Sieg zur Behauptung der Waaglinie an diesem Tage wesentlich herbeigeführt hat. Für letztere Waffenthat wurde er im April 1850 mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet. Zum letzten Male kämpfte N. in der Schlacht bei Komorn, am 11. Juli 1849, in welcher er durch einen Kanonenschuß den rechten Fuß verlor und nun genöthigt war, mit Hauptmanns-Charakter und Pension am 30. April 1850 in den Ruhestand zu treten. Mit 1. August 1850 wurde er in das Wiener Invalidenhaus übersetzt, früher noch hatte er sich mit Josepha Maria Obendorf vermält. Den Statuten der zwei Orden, mit denen er ausgezeichnet, gemäß wurde er im Jahre 1852 in den erbländischen Ritterstand erhoben.

Ritterstands-Diplom vom 21. April 1852. – Wappen. Ein von Blau, Gold und Roth in die Länge und halb quergetheilter Schild. Die rechte blaue Hälfte ist mit eisernen Kugeln besäet und in der Mitte das Bild der h. Mutter Gottes mit dem Kinde im linken Arm, auf Wolken stehend, in Goldfarbe zu sehen. Das obere linke goldene Feld ist von einem schwarzen, mit zwei übereinander gestellten Sternen belegten Pfahle durchzogen. Das untere linke rothe Feld zeigt einen am Oberschenkel abgelösten einwärts gekehrten Fuß von natürlicher Farbe. Auf dem Schilde ruhen zwei zueinander gekehrte gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des rechten Helms wächst ein goldener einwärtsgekehrter Löwe mit roth ausgeschlagener Zunge, in der rechten Vorderpranke einen blanken Säbel an goldenem Gefäße zum Streiche erhebend. Aus der Krone des linken ragen zwei mit den Sachsen gegeneinander gekehrte schwarze Adlerflügel, jeder derselben mit einem goldenen Sterne belegt. Die Helmdecken des rechten Helms sind blau, jene des linken schwarz, beiderseits mit Gold belegt.