BLKÖ:Nagy, Wolfgang (Nagy-Ajtai Cserei)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Nagy
Band: 20 (1869), ab Seite: 70. (Quelle)
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Nagy, Wolfgang, auch Nagy-Ajtai Cserei (Schriftsteller und Sammler, geb. zu Csiki-Székelyszék im Jahre 1719, gest. zu Wien 9. December 1782). Entstammt einer alten ungarischen Adelsfamilie. Sein Vater Johann gab [71] ihn in ein Convict und vertraute die Erziehung des talentvollen Knaben dem berühmten Jesuiten Stephan Kaprinai [Bd. X, S. 453] an, unter dessen Obhut Nagy auch im Jahre 1742 seine Studien beendigte. Nun trat N., der sich dem Staatsdienste widmen wollte, bei Baron David Henter in die juridische Praxis und erhielt dann bei der königlichen Tafel eine Anstellung. Im Jahre 1753 entsendeten ihn die Bewohner von Csikszék als Deputirten auf den Landtag nach Hermannstadt, im folgenden Jahre kam er zur siebenbürgischen Statthalterei, bei welcher er im Jahre 1761 Referent wurde. Auf diesem Posten genoß er wegen seiner Unparteilichkeit und Gründlichkeit in Behandlung der Geschäfte das besondere Vertrauen der Kaiserin. Ueberdieß ließ sich N. auch die Pflege der Wissenschaften angelegen sein, vornehmlich war es die Geschichte, auf welche er sein Augenmerk richtete, und er sammelte nach dieser Richtung hin nicht nur alte Handschriften, sondern auch die historischen Werke, welche zu seiner Zeit erschienen. Seine eigenen, in ungarischer Sprache verfaßten Arbeiten sind meist ungedruckt geblieben. Im Drucke sind nur eine in ungarische Verse gebrachte, der Verehrung der h. Maria gewidmete lauretanische Litanei (Wien 1772) und viele Jahre nach seinem Tode das folgende rechtshistorische Werk: „Magyar éz székely azszonyok törvénye“, d. i. Das Recht der Frau in Ungarn und im Szeklerlande (Klausenburg 1809, 8°.), erschienen. Nagy starb im Alter von 64 Jahren.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakabb és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil, S. 331.