Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mrazović, M.
Band: 19 (1868), ab Seite: 301. (Quelle)
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In der Kirchengeschichte Mährens ist aber der Bischof Johannes Mraz, als Johannes IX. der 29. Bischof von Olmütz, in den Jahren 1398–1403, denkwürdig. Im Jahre 1398 auf den bischöflichen Stuhl von Olmütz berufen, hinterließ er auf demselben ein trauriges Andenken. Nicht als Bischof wirkte er, „sondern als Kirchenschänder, Dieb und Räuber, der nicht zufrieden damit war, die Kirchengüter, Städte und Burgen zur Befriedigung seiner Leidenschaften zu verschleudern, sondern sich sogar an den heiligen kirchlichen Geräthschaften und Gefäßen vergriff“. Diese Anschuldigungen sind eine wörtliche Uebersetzung des lateinischen Textes des in den Quellen bezeichneten Werkes von Richter, welcher das schändliche Gebaren dieses unwürdigen Kirchenfürsten weiter in noch ärgerer Weise schildert. Als er starb, wurde Johannes mit dem Anathem[WS 1] belegt, in eine Rindshaut eingehüllt und in seiner bischöflichen Wohnung begraben. Erst später wurde er von dem Anathem losgesprochen, ausgegraben und in der Kirche vor jener Stelle, an welcher er den Kirchenraub begangen, beigesetzt. [Richter (Franc. Xav.), Augustini Olomucensis Episcoporum Olomucensium series, quam recensuit, continuavit, notisque historico-chronologicis illustravit – – (Olomucii 1831, Al. Skarnitzl, 8°.) p. 131.]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. siehe: Anathema (Wikipedia).