BLKÖ:Moser von Ebreichsdorf, Daniel

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 19 (1868), ab Seite: 151. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Daniel Moser (Politiker) in der Wikipedia
Daniel Moser in Wikidata
GND-Eintrag: 137572859, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Moser von Ebreichsdorf, Daniel|19|151|}}

II. Einige denkwürdige Sproßen der Freiherren Moser von Ebreichsdorf.

1. Daniel (geb. 30. October 1570, gest. zu Wien 23. October 1639). Der Stammvater der noch heute blühenden Familie der Freiherren von Moser, von dem die Stammreihe bis auf die Gegenwart geführt wird. Er machte zuerst Studien, dann Reisen, brachte zu verschiedenen Malen in Ungarn, zuerst in Raab, dann in Gran längere Zeit zu, bis er Führer eines Fähnleins im Regimente Terzky wurde, und als solcher sich bei Hatván und der Belagerung von Erlau, im October 1596, auszeichnete. Nun verließ er die militärische Laufbahn und bekleidete verschiedene städtische und landesfürstliche Aemter, so war er in den Jahren 1606 und 1607 Stadtrichter in Wien, im Jahre 1608 innerer Rath und Rittmeister der berittenen Bürgerschaft, in den Jahren 1610–1613, 1616 bis 1623 und 1625–1635 Bürgermeister von Wien, in welcher Stellung er ob seiner Verdienste [152] um das städtische Gemeinwohl zum kais. Rath ernannt wurde. Als Bürgermeister Wiens entfaltete Moser eine von seinen Zeitgenossen ehrenvoll gewürdigte Thätigkeit. Schon im Jahre 1604 wurde M. in Anerkennnung seiner militärischen Verdienste und seiner auf dem zu Preßburg abgehaltenen ungarischen Landtage bewährten Brauchbarkeit von Kaiser Rudolph II. mit Diplom vom 12. Juli 1606 für sich und seine Nachkommen in den Ritterstand erhoben und ihm das schon seinen Voreltern im Jahre 1544 verliehene Wappen vermehrt und verbessert. Als dann später mehrere seinerseits unternommene Versuche, bei dem niederösterreichischen Ritterstande aufgenommen zu werden scheiterten und er immer abschlägig beschieden worden war, empfahl ihn Kaiser Ferdinand II. am 14. März 1632 unter Bestätigung seiner Verdienste dem niederösterr. Ritterstande dringend zur Aufnahme, und so wurde er am 11. Mai 1635 unter die innerösterr. Landstände aufgenommen. Von der von ihm im Jahre 1639 erkauften, im V. U. W. W. gelegenen Herrschaft Ebreichsdorf in Moos, welche jedoch nur bis zum Jahre 1686 Eigenthum der Familie war, nahm sie den Namen an, den sie noch heute führt, Moser von Ebreichsdorf. Ueber seine Nachkommenschaft aus zwei Ehen [vergleiche die Stammtafel]. Der gleichnamige Sohn Daniel aus erster Ehe pflanzte den Stamm fort. – Die Beschreibung einer Denkmünze auf Daniel Moser, nächst Abbildung derselben, enthält das Werk von Bergmann: „Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des österreichischen Kaiserstaates vom XVI. bis zum XIX. Jahrhunderte“ (Wien, Tendler, 4°.) Bd. II, S. 254, auf Tafel XXI, Nr. 108.