BLKÖ:Mitterwurzer, Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mitterstiller, Franz
Band: 18 (1868), ab Seite: 383. (Quelle)
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Mitterwurzer, Anton (Sänger, geb. zu Sterzing in Tirol im Jahre 1818). Sohn armer Eltern, kam er schon in seinem siebenten Lebensjahre nach Wien zu seinem Oheim, dem tüchtigen Tonsetzer Joh. Bapt. Gänsbacher [Bd. V, S. 48], bei dem er mehrere Jahre als Chorknabe in den Kirchen mitsang und sich mit Eifer dem Violinspiele widmete. Dann wurde er als Schüler in das Conservatorium aufgenommen, setzte dort den Unterricht im Violinspiele fort, erlernte aber auch noch die Behandlung anderer Instrumente und machte einige wissenschaftliche Classen durch. Sechzehn Jahre alt, kehrte er in seine Heimat zurück, und sang in Innsbruck aus Gefälligkeit für den Capellmeister des dortigen Theaters am 13. März 1836 den Capitän Johann in der Oper „Die Falschmünzer“. Dieses erste Auftreten erfreute sich eines günstigen Erfolges, und vom September desselben Jahres an war Mitterwurzer bereits Mitglied der Bühne zu Innsbruck, wo er anderthalb Jahre blieb. Durch widrige Verhältnisse gezwungen, mußte er ein viermonatliches Engagement bei einer reisenden Truppe [384] annehmen, wo er Liebhaberrollen spielte. In dieser Zeit lernte ihn in Steiermark Franz von Holbein kennen, der ihn nun auf Gastrollen nach Hannover einlud. Mitterwurzer folgte dieser Einladung und sang im Februar 1839 dort den Reiterholm in der Oper „Die Ballnacht“, den Pietro in „Die Stumme von Portici“ und den Leopoldo in „La Straniera“. Mit der letzten Rolle machte er besonders viel Glück. Von da ging Mitterwurzer nach Dresden, betrat im April als Gast die Bühne in der Partie des Jägers in Conradin Kreutzer’s „Nachtlager“ und wurde unmittelbar darauf engagirt. Der alte treffliche Gesangslehrer Miksch [s. d. S. 289 d. Bds.] vollendete die Gesangsbildung des begabten und talentvollen jungen Mannes, welcher namentlich als Blaubart, Hanns Heiling, Alphons in „Lucretia Borgia“ und als Don Juan das Publicum zum lautesten Beifall hinriß. In Dresden verheirathete sich Mitterwurzer im Jahre 1841 mit der talentvollen Schauspielerin Fräulein Herold. Er blieb seither unausgesetzt der begünstigte Liebling des Dresdener Publicums, eine Gunst, welche er, wie einer seiner Biographen berichtet, im vollsten Maße verdiente, ebenso durch sein rastloses Weiterstreben in der Kunst, wie durch seinen achtungswerthen Charakter als Mensch. –