BLKÖ:Mitterstiller, Simon Leopold Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 18 (1868), ab Seite: 382. (Quelle)
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Mitterstiller, Simon Leopold Freiherr (k. k. Oberstlieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Wien im Jahre 1723, gest. ebenda 4. April 1792). Trat zu Beginn des Erbfolgekrieges als Freiwilliger bei dem damaligen Regimente Kaiser-Dragoner in die kais. Armee, machte mit demselben die Feldzüge in Schlesien und Böhmen, dann am Rhein und im Elsaß mit, und zeichnete sich, während er bei dem Feldmarschall Grafen Traun in Verwendung[WS 1] stand, durch seinen Muth und die Verläßlichkeit, mit welcher er die ihm ertheilten Aufträge ausführte, so sehr aus, daß ihn der Feldmarschall zum wirklichen Hauptmann beförderte, obgleich M. erst 22 Jahre alt war. Nun kämpfte M. in den Feldzügen in Italien, und erprobte auch da seine Tapferkeit und Umsicht, insbesondere that er sich aber bei Piacenza und Roddofreddo auf das Rühmlichste hervor. Im darauffolgenden siebenjährigen Kriege war M. bei Olmütz (1758) als Tranchée-Major thätig, führte bei dieser Gelegenheit mehrere in das Genie- und Artilleriewesen einschlägige Vorrichtungen mit besonderer Klugheit und Herzhaftigkeit aus, leitete auch mehrere kleine Ausfälle mit [383] solchem Erfolge, daß ihm in Anerkennung seiner dabei bewiesenen Bravour in der dritten Promotion (vom 4. December 1758) das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens zuerkannt wurde. Den Feldzug des Jahres 1759 machte M. als Flügeladjutant des Feldmarschalls Daun mit, während der Belagerung von Dresden im folgenden Jahre versah er den wichtigen Posten eines Platz-Majors daselbst, und bewährte bei allen diesen Gelegenheiten seine oft erprobte Unerschrockenheit, Umsicht und Klugheit. Anfangs November 1766 trat er aus den Reihen der kaiserlichen Armee. Im Jahre 1760 wurde er in den Freiherrnstand erhoben. M. starb zu Wien im Alter von 69 Jahren.

Freiherrnstands-Diplom vom 13. September 1760. – Hirtenfeld (J. Dr.). Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 77 u. 1728. – Wappen. Gevierteter Schild mit Herzschild. Herzschild: In Schwarz ein silberner gekrönter Kranich, im rechten erhobenen Fuße einen Stein haltend. Hauptschild: 1 und 4: in Gold ein einwärts schreitender rother Löwe mit aufgerissenem Rachen, roth ausgeschlagener Zunge, über sich geschlagenem Schweife, in jeder Vorderpranke eine Kugel haltend; 2 und 3: in Blau ein goldener Sparren mit fünf darauf gesetzten Pfählen von gleicher Farbe. Auf dem Schilde ruhen drei gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des rechten Helms wächst der rothe Löwe von 1 und 4; aus jener des linken Helms zwischen zwei Büffelhörnern, deren vorderes roth über Gold, das hintere blau über Gold abgetheilt ist, der Kranich des Herzschildes; und aus der Krone des mittleren Helms erhebt sich ein geharnischter Mann, in seiner Rechten ein entblößtes Schwert, in der Linken einen blauen Schild mit dem darauf befindlichen Maria Theresien-Ordenskreuze haltend. Helmdecken. Diese sind zur rechten Seite roth, zur linken blau, sonst allseitig mit Gold belegt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Verwenwendung.