Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mezei, Joseph
Band: 18 (1868), ab Seite: 197. (Quelle)
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Mezitzky, Franz (gelehrter Jesuit, geb. zu Brünn in Mähren 10. November 1713, gest. ebenda 5. März 1796). Trat im Jahre 1734, einundzwanzig Jahre alt, nachdem er bereits die philosophischen und rechtswissenschaftlichen Studien gehört, in den Orden der Gesellschaft Jesu. Im Orden versah er zu Teschen das Lehramt aus der Dicht- und Redekunst, auch jenes der griechischen Sprache, war mehrere Jahre Regens des Convictes, ein paar Jahre Vorsteher des Archivs und zuletzt in Prag Vorsteher der Jesuiten-Buchdruckerei bei St. Clemens. Als Lehrer noch veröffentlichte er das Werk: „Apparatus Romапае ас vегпаculae Eloquentiae curiis et tribunalibus commendandae“ (Pragae 1756, 4°.). Außerdem versuchte er, wie er selbst eingestand, mit Herausgabe des folgenden Werkes eine literarische Täuschung. In der Bibliothek zu Prag befand sich unter anderen als handschriftliche Kostbarkeit aufbewahrt ein lateinisches Heldengedicht: Nepomuceneis, als dessen Verfasser ein römischer Jesuit bezeichnet wurde, den man aber nicht seinem wahren Namen nach, sondern nur unter dem Pseudonym M. Eudocius Persicus kannte. Um nun dieses Epos als das Werk eines Publius Maro – soll darunter Publius Virgilius Maro gemeint sein?! – erscheinen zu lassen, behielt er nur die Anfangsbuchstaben des Pseudonymen-Verfassers M. Eudocius Persicus bei und gab es unter dem Titel: „P. M. Nepomucenidos libri VII Magno Bohemiae Tutelari ob Pragam obsidione liberatam eucharistica pietate dicati anno tribus a lustris primo“ heraus; dieses erste Jahr, nach drei Lustren, oder das sechzehnte Jahr nach der Belagerung der Stadt Prag, ist das Jahr 1757. Das Buch ist in der Ordensdruckerei des Clementinums zu Prag gedruckt.

Scherschnik (Leopold Joh.), Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern aus dem Teschner Fürstenthume (Teschen 1810, Thomas Prohaska, 8°.).